Herzklappenerkrankungen nehmen zu
Die beiden Operationssäle auf der Herz-Thorax-Abteilung sind beinahe täglich belegt. Mindestens vier Stunden dauert eine Operation am Herzen. Ein siebenköpfiges Team, bestehend aus Herzchirurgen, Anästhesisten, OP-Schwestern und Kardio-Technikern steht immer bereit. 500 Herzpatienten werden hier pro Jahr operiert. Auf dem OP-Tisch landen vor allem Menschen mit defekten Herzkranzgefäßen, die mittels Bypass behandelt werden können. Die Zahl der Herzklappenerkrankungen stieg in den letzten Jahren stark an.
Degenerative Krankheiten nehmen zu
Wolfang Wandschneider, Primarius der Abteilung für Herz-Thoarx- und Gefäßchirurgie: „Die Herzklappenerkrankungen sind in der Öffentlichkeit viel weniger bekannt, haben aber deutlich zugenommen. Es handelt sich großteils um degenerative Erkrankungen der Herzklappen. Aufgrund der steigenden Lebenserwartung kommen diese degenerativen Erkrankungen häufiger vor.“
Bei den Herzoperationen wird mit den modernsten Techniken gearbeitet. Die Eingriffe werden immer geringer. Damit können vor allem die älteren Patienten geschont werden, so Wandschneider. Die klassische Methode sei die Brustkorböffnung, die Klappe wird ersetzt. Es gebe aber auch die Möglichkeit, nur mehr einen Teil des Brustbeins zu öffnen. Das sei nicht nur kosmetisch besser, sondern auch die Atmung werde nicht behindert, so der Experte.
Möglichkeit auch für Hochrisikopatienten
Selbst für Hochrisikopatienten, die gar nicht mehr operiert werden können, gibt es seit kurzem auch die Möglichkeit, via Katheter eine Herzklappe eingepflanzt zu bekommen. Von Herzklappenerkrankungen sind vor allem Menschen ab dem 65 Lebensjahr betroffen. Auch hier gilt, je früher die Erkrankung erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Wichtigstes Symptom für defekte Klappe ist Luftnot. Bei Belastung kann das Herz nicht mehr ausreichend pumpen, um den Körper mit Sauerstoff zu versorgen. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen helfen, eine Herzerkrankung rasch zu erkennen.