7.000 Kärntner leiden unter Alzheimer

Der 21. September ist Weltalzheimertag. in Kärnten gibt es rund 7.000 Betroffene, Mediziner rechnen mit einer Verdoppelung in den nächsten Jahren. Immer noch wird Alzheimer zu spät erkannt und zu wenig dagegen unternommen.

Eine rechtzeitige Diagnose kann das Fortschreiten der Erkrankung verzögern. Alzheimer führt nicht nur die Betroffenen, sondern auch Familien an ihre Grenzen. Unterstützung und Betreuung finden Angehörige bei Selbsthilfegruppen, wie zum Beispiel in Klagenfurt. Die Gruppe wird von Hannelore Pacher geleitet, ebenso wie die Villacher Selbsthilfegruppe: „Der erste Schritt ist der Neurologe, vielleicht über den Hausarzt, dass die Krankheit abgeklärt wird. Dann ist eine medizinische Therapie möglich, das stoppt die Krankheit nicht, fördert aber das Wohlbefinden des Kranken und kann die Krankheit ein bisschen hinauszögern.“

Wo man verstanden wird

Bei der Selbsthilfegruppe könne sich jeder Angehörige alles von der Seele reden. Der Kranke selbst verberge vieles, so Pacher. Nachbarn und Freunde merken oft lange nichts, die Angehörigen leiden aber mit. In der Gruppe seinen Angehörige von Alzheimerkranken und auch solchen, die schon verstorben seien, sie verstehen die Situation, man sei damit nicht alleine. Betroffene bekommen auch sehr viele Tipps, von Pflege über Recht bis hin zu Finanziellem, so Pacher.

Pacher merkt in der Selbsthilfegruppe, dass es vermehrte Anfragen gebe. Das liege nicht nur an einer Zunahme der Krankheit, sondern auch daran, dass sich die Leute nicht mehr verstecken. Sie suchen Hilfe, so Pacher. Das habe sich in den letzten Jahren sehr gewandelt. In Klagenfurt werden rund 120 Personen betreut, in Villach sind es rund 80.

Liebe tut Patienten gut

Alzheimerpatienten leben in ihrer eigenen Welt, Experten sagen, Angehörige sollen einen Schritt in diese Welt machen, um den Kontakt nicht zu verlieren. Pacher begrüßt diesen Ansatz und betont, dass man viel Liebe schenken sollte. Sie räumt aber auch ein, dass gerade das oft sehr schwer sei. Denn Alzheimerkranke seien oft sehr ungerecht, beschuldigen die Familie diverser Dinge. Dennoch tue ihnen die Nähe gut. Trete man ihnen mit Liebe gegenüber, könne dies die krankheitsbedingte Aggression abschwächen, so Pacher.

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