Zusammenarbeit für die Gesundheit

Erfahrungen im Gesundheitsbereich austauschen und voneinander lernen - darum ging es am Freitag bei einem Besuch einer Delegation aus Kroatien im Klinikum Klagenfurt. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit soll verstärkt werden.

Gleichsam der Vorreiter der Zusammenarbeit ist der Medizinstudent Antonio Bulum aus Zagreb. Er macht gerade ein Praktikum am Klinikum Klagenfurt: „Diese Chance ist für mich gegenüber meinen Studienkollegen sicherlich ein großer Vorteil. Ich lerne das System und die Arbeitsweise von Medizinern und Schwestern in Österreich kennen. Das sind wertvolle Erfahrungen, die ich später sicher gut gebrauchen kann, wenn ich einmal selber Arzt bin.“

Zusammenarbeit Gesundheit Kroatien

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Medizinstudent Antonio Bulum aus Zagreb.

Großes Interesse an Palliativmedizin

Im Bereich Schmerz- und Palliativmedizin könnte Kärnten als Vorbild für Zagreb dienen, heißt es, bei dem Treffen zwischen der Bürgermeister von Zagreb, Milan Bandic (Sozialdemokratischen Partei Kroatiens; SDP) und Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) und Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ). Die Delegation von Bürgermeister Milan Bandic interessierte sich vor allem für die medizinische Versorgung von älteren Menschen und für die Palliativmedizin, also die bestmögliche Linderung von Schmerzen für unheilbar Kranke. In Kroatien ist dieser Bereich erst im Aufbau. Kärnten habe hier eine Vorbildfunktion, hieß es.

Primarius Rudolf Likar vom Klinikum Klagenfurt: „Wir können unseren Gästen mitgeben, wie wir unsere Palliativstationen und Palliativteams aufgebaut haben, wie wir das ganze vernetzt haben, mit den niedergelassenen Ärzten und der Hauskrankenpflege, damit die Patienten optimal versorgt sind.“

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Die Delegation im Klinikum Klagenfurt.

Bandic: Bei Gesundheit nicht sparen

Bürgermeister Bandic: „Wir versuchen das Wissen und die Erfahrungen aus Kärnten mitzunehmen. Unsere ältere Generation soll auch in Zagreb ihren letzten Lebensabschnitt in Würde, Ruhe und ohne Schmerzen gehen können. Bei der Gesundheit dürfen wir, wie bei Bildung und sozialer Gerechtigkeit, nicht sparen.“

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Der Bürgermeister von Zagreb, Milan Bandic.

LH Kaiser: „Die immer engere Vernetzung Kärntens und seiner Partnerregionen ist für eine positive, gemeinsame Zukunft der Menschen von besonderer Bedeutung. Gerade im Gesundheitsbereich müssen Grenzen, auch wenn es sich um ideelle handelt, im Interesse einer regionsübergreifenden hohen Qualität der Versorgung weiter abgebaut werden.“ LR Prettner: „Von unserer Seite ist das Interesse groß, im Bereich der Lehre und der Ausbildung Kontakte zu knüpfen für einen Austausch. Es gibt laufend gemeinsame Veranstaltungen.“

Bewährte Zusammenarbeit mit Slowenien und Italien

Im Anschluss an die Besichtigung am Klinikum Klagenfurt fand ein Arbeitstreffen zwischen Kaiser und Bandic statt. Dabei wurden aktuelle Projekte der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit besprochen und weitere Synergieeffekte der Kooperation ausgelotet. Mit Italien und Slowenien gibt es ja solche grenzüberschreitenden Programme schon seit längerem.