AK und Land überprüften Betriebskosten

Rund 1.900 Mieter haben das Angebot der Arbeiterkammer und des Landes Kärnten in Anspruch genommen, ihre Betriebskosten-Abrechnungen überprüfen zu lassen. Die Nachfrage war weit größer, als gedacht. In 359 Fällen wurde interveniert.

Intransparente Rechnungen, unklare Begriffe, explodierende Hausbesorgerkosten oder plötzlich gestiegene Heizkosten - mit all diesen Problemen beschäftigten sich Experten wie Michael Tschamer von der AK und Juristen des Landes. Darunter auch Bewohner einer Garconnière, die per Betriebskostenabrechnng für die Reinigung der Glasfassade eines Penthouses mitbezahlen mussten, kamen mit ihren Anliegen zur AK. In diesem Fall habe der Mieter nur einen Anteil von 3,8 Prozent zu tragen, so die AK.

Ziel: Transparente Abrechnungen

Arbeiterkammer-Präsident Günther Goach sagte, man habe Einsprüche erhoben, bis auf 44 Fälle sei nachgebessert worden. Die Abrechnungen seien oft viel zu kompliziert, so Goach. Das Land Kärnten will nun Abhilfe für betroffene Mieter schaffen, sagt Wohnbaureferentin Gaby Schaunig (SPÖ). Sie will eine Arbeitsgruppe einrichten, in der eine gemeinschaftliche Vorlage für Betriebskostenabrechnungen erarbeiten solle. Damit solle für die Mieter auf einen Blick erkennen, was berechnet worden sei, so Schaunig.

Zudem müsse das Wohnrecht, das derzeit auf verschiedene Gesetze verteilt ist, dringend vereinfacht werden, forderte Schaunig. Außerdem sei für die Wohnbaureferentin nicht nachvollziehbar, warum die Grundsteuer im Betriebskostenkatalog angeführt wird, da mit dieser ja das Vermögen des Vermieters besteuert werde.

Verdoppelte Miete bei ESG und BUWOG

Große Sorgen bereitet auch die Mietzinsentwicklung bei den 12.500 privatisierten Wohnungen der BUWOG und der ESG. Hier gebe es mittlerweile Mietsteigerungen von bis zu 100 Prozent. Wohnraum sei dort bald nicht mehr leistbar. Seitens der Betreiber gebe es jedoch keine Gesprächsbereitschaft, so Schaunig. Hier werde offenbar darauf spekuliert, dass man in guten Lagen ein Haus parifizieren und verkaufen könne. Man habe kein Interesse daran, die Mieter zu behalten. Rechtlich bestehe jedoch keine Möglichkeit dagegen einzuschreiten.