Baby misshandelt: Eltern unter Verdacht

Ein kleines Mädchen soll von seinen Eltern schwer misshandelt worden sein. Der Vorfall ereignete sich schon vor einem halben Jahr, damals war das Kind sieben Monate alt. Das Kind dürfte bleibende Schäden durch ein Schütteltrauma davontragen.

Das damals sieben Monate alte Mädchen wurde geschüttelt, so lange und so stark, dass es dabei schwerst verletzt wurde. Das Kleinkind erlitt ein Schütteltrauma, vermutlich werden bleibende Schäden zurückbleiben. Wer dem Mädchen die Verletzungen zufügte ist noch unklar. Verdächtigt werden, wie immer in derartigen Fällen, die Eltern, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Klagenfurt, Markus Kitz. Beide Elternteile sagen jedoch aus, mit der Sache nichts zu tun zu haben, heißt es vom Staatsanwalt. Deshalb wurden weitergehende Ermittlungen eingeleitet. In welche Richtung wurde nicht bekannt gegeben.

Keine Informationen aus Klinikum

Das schwer verletzte Mädchen soll dem Vernehmen nach seit Februar im Eltern-Kind-Zentrum des Klinikums Klagenfurt liegen. Bestätigung aus dem Krankenhaus gab es keine. Es gebe keine Stellungnahme, da es sich beim Fall des misshandelten Mädchens um ein anhängiges Verfahren bei der Staatsanwaltschaft handle, hieß es. Deshalb wurde auch keine Auskunft darüber gegeben, wie es dem Kind jetzt geht.

„Dramatischer Fall“

Der Fall sei jedenfalls dramatisch, hieß es aus dem SOS-Kinderdorf Moosburg. Mehr wollte man dem ORF dort nicht sagen und verwies auf den Pressesprecher in Wien. Viktor Trager, erklärte, dass die Eltern, die das Kleinkind misshandelt haben sollen, vom SOS Kinderdorf betreut werden. Der Auftrag kam von der Kinder- und Jugendhilfe, der ehemaligen Wohlfahrt. Die betroffene Familie werde vom SOS Kinderdorf beraten und unterstützt, so Pressesprecher Trager.

Christine Gaschler-Andreasch von der Kinder- und Jugendhilfe des Landes Kärnten zeigte sich betroffen: „Es ist leider wieder eine Situation eingetreten, dass ein Säugling aus Überforderung heraus ein Säugling heftig geschüttelt wurde und ein Schütteltrauma erlitten hat und es auch bleibende Schäden geben wird. Es ist ganz entsetzlich, weil solche Fälle eigentlich verhindert werden sollten.“

Das Ermittlungsverfahren gegen die Eltern des kleinen Mädchens laufen. Die Staatsanwaltschaft gab ein medizinisches Gutachten in Auftrag. Es werde etwa einen Monat dauern, bis neue Erkenntnisse im Fall vorliegen, sagte der Staatsanwalt.

Ein Appell an junge Eltern

Gaschler-Andreasch räumte auf Grund des aktuellen Falles ein: „Ich möchte einen Appell an alle jungen Eltern richten, die sich eventuell überfordert fühlen. Es ist möglich, Hilfe zu bekommen und sich an Einrichtungen wenden. Ich nenne hier die Kinderschutzzentren oder die Schreiambulanz in der Klinik oder auch die Geburtshilfe-Stationen. Auch Hebammen sind gerne bereit, wenn es um Säuglinge geht, die jungen Familien zu unterstützen, genau wie die Mitarbeiter der Jugendhilfe. Es gibt also ein breites Netz an Möglichkeiten, sich Hilfe zu holen und es wäre ganz wichtig, dass das auch bewusst wird.“