Nachtrufbereitschaft: Lösung zeichnet sich ab

Die Nachtrufbereitschaft muss in Kärnten eingeschränkt werden, nun zeichnet sich eine Lösung ab. Auch künftig soll ein Arzt die ganze Nacht erreichbar sein. Die zu betreuenden Gebiete sollen aber größer sein und die Ärzte mehr Geld bekommen.

Dass ein Allgemeinmediziner in der Nähe des Wohnortes erreichbar ist und auch mitten in der Nacht eine Visite macht, ist in Kärnten seit genau 20 Jahren mit der Rufbereitschaft gesichert. Über die Ärztenotrufnummer 141 sind Kärntens Hausärzte derzeit auch noch mitten in der Nacht erreichbar. Durch Ärztemangel und eine Pensionierungswelle kann das System der Nachtrufbereitschaft in Kärnten in seiner bisherigen Form nicht länger aufrechterhalten werden - mehr dazu in Ärzte-Rufbereitschaft wird reduziert. Seit dem Frühjahr diskutieren Ärztekammer, Politiker und Gebietskrankenkasse (GKK) die Neuorganisation des Bereitschaftsdienstes. Bei einer nun geplanten Lösung nimmt sich Kärnten Niederösterreich zum Vorbild. Dort wird der Bereitschaftsdienst seit eineinhalb Jahren vom „Notruf Niederösterreich“ abgewickelt.

Größere Sprengel, mehr Geld

Eckpfeiler des Systems ist ein Arzt, der in der Leitstelle die ganze Nacht über erreicht werden kann, sagt Christoph Chwojka, Geschäftsführer von „Notruf Niederösterreich“. Dieser Arzt entscheide, ob sich das Problem telefonisch mit Ratschlägen lösen lässt oder ob ein Arzt zu dem Patienten geschickt werden muss. Das entlaste jene Ärzte, die nach wie vor Dienst versehen würden.

Die Sprengel sollten flexibler gestaltet werden, so Christoph Chwojka: „Über 50 Jahre alte Sprengelgrenzen sollten keine Rolle spielen, sondern eher der Wohnort.“ Durch die größeren Sprengel sind in Zukunft weniger Ärzte für die Nachtbereitschaft nötig. Die Ärzte sollten auch mehr Geld erhalten. Chwojka: „Je größer das zu betreuende Gebiet, desto mehr Geld.“ Damit könnte der Dienst für Wahl- und Krankenhausärzte attraktiver werden. Auch sollte die Bezahlung rasch und unbürokratisch erfolgen. In Niederösterreich erhalten die Ärzte ihre Geld bereits am Montag für die Vorwoche.

Entscheidung soll bis Herbst fallen

Bis Oktober hält Gert Wiegele, der Sprecher der niedergelassenen Ärzte, das System für realisierbar. Noch wird intern diskutiert. Beim Land spricht man von einer Lösungen und neuen Ansätzen. Ende August soll die Reform des Nachtbereitschaftsdienstes in einer letzten Verhandlungsrunde gemeinsam mit der GKK fixiert werden.