Bär wilderte im Gitschtal

Ein Braunbär ist im Gitschtal unterwegs. Ein Schaf und ein Bienenstock fielen ihm bereits zum Opfer. Auch ein toter Rehbock wurde gefunden, der dem Bären zugeordnet werden könnte. Allgemein gingen die Schäden heuer aber zurück.

Auch auf der oberen Korpitscheralm über Finkenstein riss in der Nacht auf Freitag ein Bär ein Schaf. Ein slowenischer Bauer auf der Alm, der schon zahlreiche Tiere verlor, zäunt die Herde jetzt ein und lässt die Schafe von Hunden und Hirten bewachen.

Bärenanwalt Bernhard Gutleb spricht von etwa zehn Schafen, die bisher gerissen wurden. Vergangenes Jahr waren es doppelt so viele. Aktuell dürften sich etwa zehn Bären in Kärnten aufhalten. Die meisten Tiere kamen über Italien und Slowenien zu uns. Routen, wie jene durch das Gitschtal bis auf den Weißensee, werden seit Jahren von den Bären genutzt.

Bärenopfer

Matha

Ein möglicher Bären-Wildriss in St. Lorenzen im Gitschtal

Bären mögen Ruhe

Es sind ideale Lebensräume, sagt Tierverhaltensforscher und Bärenbuchautor Hans Peter Sorger: „Wir haben im Umfeld des Weißensees von der Topographie her sehr steile Berge, wo der Bär fast ungestört ist. Wenn die Wanderungen und der Tourismus beginnt, ziehen sich die Tiere zurück.“ Die Schäden, die die Tiere an Schafherden oder Bienenstöcken hinterlassen, gingen dieses Jahr zurück. Bärenanwalt Bernhard Gutleb sagte, es gebe bisher weniger Risse. Allerdings seien sie weit verstreut, vom Rosental bis ins Lesachtal und jetzt in den Gailtaler Alpen. Man habe viele Bären, aber jeder einzelne verursache weniger Schäden.

Bärenabdruck

Ruth Waldner

Bärenspur.

Ansässige Tiere kennen das Nahrungsangebot

Gutleb vermutet, dass der Rückgang der Schäden auch ein Zeichen dafür ist, dass die Bären ihren neuen Lebensraum hier inzwischen besser kennen. Durch den gleichmäßige Regen gebe es auch mehr Futter im Wald. In den ersten Zuwanderungsjahren kennen die Bären das Gebiet noch nicht und machen mehr Schäden. Jetzt seien sie ansässig und wissen schon, wo es etwa Schwarzbeeren gibt. Da gehen sie lieber hin, als zu einem Schaf, denn mit einem Schaf lasse sich kein Fettdepot ansetzen. Vor allem ältere Tiere brauchen aber so ein Fettdepot und steigen daher lieber auf pflanzliche Nahrung um, erklärte Gutleb.

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