Polizist verhinderte Geisterfahrerunfall

Ein in seiner Freizeit beherzt eingreifender Polizist hat am Donnerstag auf der Südautobahn (A2) bei Völkermarkt einen möglichen Geisterfahrerunfall verhindert. Er brachte einen Geisterfahrer zum Anhalten und dessen Wagen rasch auf den Pannenstreifen.

Kurz nach 16.00 Uhr war Polizist Wilhelm Stefan mit seiner Familie im Privatauto von Klagenfurt auf der Südautobahn in Richtung Wolfsberg unterwegs - bei starkem Verkehr und starkem Regen. Zum selben Zeitpunkt bog ein 77 Jahre alter Pensionist auf dem Beschleunigungsstreifen der Auffahrt Völkermarkt Ost plötzlich nach links ab und wurde zum Geisterfahrer, bei schlechter Sicht und ohne Licht. Einige Autolenker mussten stark abbremsen und konnten gerade noch ausweichen.

Geisterfahrer Polizist Wilhelm Stefan

PRF

Wilhelm Stefan.

Unmittelbar zuvor überholt

Wilhelm Stefan überholte unmittelbar zuvor einen Sattelschlepper: „Ich habe versucht, durch Lichthupe und Armzeichen den Lenker zum Anhalten zu bringen. Das hat er auch gemacht. Ich bin dann zwischen dem Sattelschlepper und dem Pensionisten durchgefahren, auf den Pannenstreifen und habe angehalten.“ Stefan rief den Polizeinotruf und lief rund 150 zum Pkw des Pensionisten zurück, der auf der Überholspur stand. Er rief dem Pensionisten zu, er solle auf den Pannenstreifen fahren. Doch dieser war, vermutlich im Schock, dazu nicht mehr in der Lage.

Wagen auf Pannenstreifen gelenkt

Stefan sagte, er habe die anderen Verkehrsteilnehmer gewarnt mit der Warnweste in der Hand, damit sie auf die erste Fahrspur zurück wechseln. Dies sei ganz gut gelungen. Dann habe er eine Lücke abgewartet und sei in den Pkw des Pensionisten gestiegen. Mit Vollgas sei er auf den Pannenstreifen gefahren. „Sobald ich auf dem Pannenstreifen war, ist schon wieder der ganze Verkehr dahergekommen. Da hätte es sicher einen schweren Unfall gegeben.“ Bis zum Eintreffen der Kollegen von der Autobahnpolizei sicherte Wilhelm Stefan die Gefahrenstelle noch ab.

Der 36-Jährige habe perfekt reagiert, lobte ihn der stellvertretende Landespolizeikommandant Wolfgang Rauchegger: „Wir sind sehr stolz auf das mutige und geistesgegenwärtige Handeln des Kollegen. Durch das Einschreiten in der Freizeit hat er gezeigt, wie sehr es Polizisten darum geht, das Leben anderer zu schützen.“ Auf den 77 Jahre alten Geisterfahrer kommt jetzt zumindest eine Anzeige zu.