„Kärntner Honig“: Strenge Kontrollen

Zu dieser Jahreszeit werden wieder tausende Gläser Honig abgefüllt. Über den Inhalt wacht das Institut für Lebensmittelsicherheit, die AGES. Es kontrolliert die Einhaltung der Kennzeichnungspflicht und sorgt für die nötige Transparenz.

Was für Honig auf nationaler Ebene gilt, das ist auch regional einzuhalten - die Herkunftspflicht, so Daniela Schachner, Lebensmittelgutachterin und Expertin für Kennzeichnungsüberprüfungen der AGES in Linz. Sie untersucht im Jahr an die 300 Honigproben und kontrolliert sie auf ihre Herkunft.

Zu 100 Prozent aus Kärnten

Schachner bezieht sich auf die bundesweit geltende Honigverordnung, in der ganz klar geregelt sei, dass das Ursprungsland deklariert sein muss: „Wenn der Honig aus Österreich ist, muss Österreich drauf stehen. Wenn der Honig aber zum Beispiel aus Österreich und Italien ist, muss entweder Österreich und Italien als Ursprungsland draufstehen oder es kann auch die Angabe verwendet werden: Mischung von Honig aus EG-Ländern. Bezüglich des Kärntner Honigs: Diese Angabe ist auch zulässig, allerdings dann, wenn das Erzeugnis auch vollständig aus der angegebenen Herkunft stammt. Das heißt, wenn Kärntner Honig draufsteht, muss er auch wirklich aus Kärnten stammen.“ Ein Prozentsatz reiche nicht aus, so Schachner, „vollständig sind 100 Prozent.“

So ist es anhand des Pollenbildes möglich zu sehen, ob der Honig wirklich aus der angegebenen Region stammt - eine gewisse Unschärfe bleibt allerdings bestehen. Schachner: „Es ist natürlich nicht genau zuordenbar, ob der Honig aus Kärnten oder im Grenzgebiet war, weil es bezüglich der Pflanzen, die dort wachsen, keine natürlichen Grenzen gibt.“

Imker verpflichtet, Bienen in Kärnten zu halten

Kärntner Marken wie das seit Jahzehnten bekannte Gütesiegel ‚Echter Kärntner Bienenhonig‘, mit dem Bären und dem Landeswappen, sollen mithelfen, genau diese Unschärfen auszugleichen. Wie Ingo Schwarz, der Geschäftsführer des Kärntner Bienenzuchtverbandes sagt, gebe es keinen Zweifel daran, dass in einem Glas des Echten Kärntner Bienenhonigs, auch zu 100 Prozent echter Kärntner Bienenhonig drin ist. „Wir haben uns erlaubt, dieses Verbandsetikett zu erweitern mit dem sogenannten echten Kärntner Honig-Gütesiegel. Das ist reglementiert durch einen Vertrag. Auch der Gütebereich des Kärntner Bienenhonigs wird untersucht, er muss Kriterien erfüllen, das wird dann auch ergänzt mit dem Kooperationsvertrag mit der Standortsicherheit, das heißt, der Imker verpflichtet sich, die Bienenvölker auch in Kärnten zu halten und den Honig daraus zu gewinnen.“

Kontrollnummer macht Honig zurück verfolgbar

Auf der Zusatzetikette befindet sich auch eine laufende Kontrollnummer, die den Honig bis zum Bienenstock zurück verfolgbar macht, so Schwarz. Das gilt auch für den Honig der Dachmarke Genussland Kärnten. Geschäftsführer Michael Mayer: „Beispielsweise müssen die Bienenstöcke den Standort Kärnten haben, somit ist garantiert, dass der Honig in Kärnten gewonnen und auch in Kärnten verarbeitet wird. Das Schleudern und das Abfüllen muss auch in Kärnten erfolgen.“

2.850 Klein-Imker sind in Kärnten laut Bienenzuchtverband mit maximal 15 Bienenstöcken gemeldet. Es gibt auch Erwerbsimker in Kärnten, die jeweils mehrere hundert Bienenvölker besitzen.

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