Neuer Anlauf für Petzen-Verkauf

Das Land unternimmt einen neuen Versuch, das Skigebiet Petzen zu verkaufen. In der neuen Ausschreibung werden die Konditionen für potenzielle Investoren günstiger gemacht. Der Beschluss in der Regierungsitzung fiel einstimmig aus.

In einem früheren Bieterverfahren hatte sich für die Petzen nur ein Interessent gemeldet, dessen Angebot entsprach nur „mit viel Augenzudrücken“ den Anforderungen, sagte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) am Montag nach der Regierungssitzung vor Journalisten. Kaiser: „Wir hoffen noch einmal, einen Investor zu finden.“ Nun ist das Land bereit, die Abgänge der Lifte in den ersten drei Jahren mit je 250.000 Euro zu tragen, bisher waren es 100.000 Euro. Dafür müsse der Investor in die Lifte investieren und mindestens 120 Tage im Jahr betreiben. Die Ausschreibung soll 40 Tage laufen. Der Beschluss in der Regierung fiel zwar einstimmig aus, dennoch gab es kritische Anmerkungen der Regierungsmitglieder von FPÖ und Team Stronach.

Zweite Chance für Petzen trotz Skepsis

Der Landesrat des Team Stronach, Gerhard Köfer stimmte dem Beschluss zu: "Wir geben dem Skigebiet, was das betrifft, noch einmal eine Chance. Schauen wir einmal, was die Neuausschreibung bringt. Letztendlich fordern wir aber auch ein Gesamtkonzept für alle 30 Skigebiete in Kärnten, damit wir wissen: Wo ist es sinnvoll, weiter zu investieren und wo nicht.“

Skigebiet Petzen

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Landesrat Christian Ragger von der FPÖ bezweifelte, ob die vorgeschriebene Investitionssumme von 500.000 Euro für die Petzenlifte reichen wird. „Ich kann ihnen schon jetzt als Seilbahnreferent für den Seilbahnen-Bereich sagen, dass eine genaue Überprüfung vorgenommen werden muss, um Leib und Leben zu schützen. Daher glaube ich, dass diese Ausschreibung mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder ins Leere laufen wird." Einig sind sich Köfer und Ragger darin, ihre Referate tauschen zu wollen: Ragger als Jagdreferent will von Köfer die Fischerei-Angelegenheiten, Köfer als Straßenbaureferent im Gegenzug die straßenrechtlichen Kompetenzen Raggers. Dieser Tausch müsste von der Regierung beschlossen werden. Landeshauptmann Kaiser zeigt sich dahingehend gesprächsbereit.

Mölltaler Gletscher: Landesjuristen prüfen

Ob es für die umstrittene Talabfahrt im Naturschutzgebiet am Mölltaler Gletscher gesetzlichen Spielraum gibt, prüfen nun die Landesjuristen. Der Naturschutzreferent stellte aber klar: „Ich glaube, das ist keine Sache des Naturschutzes mehr – hier gibt es geologische Gutachten, die sagen, es geht gar nichts ohne dass Leib und Leben gefährdet sind – aber das werden die Behörden abhandeln."

Mölltaler Gletscher Naturschutzgebiet

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Nationalpark: Standort in Großkirchheim bleibt

Um Geld zu sparen wird es im Nationalpark Hohe Tauern statt zwei Verwaltungssitzen künftig laut Regierungsbeschluss nur noch einen Standort in Großkirchheim geben.

Erster Nationalpark Österreichs

Im September 1981 wurde in den Gemeindegebieten von Heilgenblut, Großkirchheim, Mörtschach, Winklern auf einer Fläche von 180 Quadratkilometern der Nationalpark Hohe Tauern geschaffen. Heute umfasst der erste Nationalpark Österreichs sieben Nationalparkgemeinden mit einer Schutzgebietsfläche von insgesamt 440 Quadratkilometern.

Nationalparkreferent LR Christian Ragger teilte nach der Regierungssitzung mit, dass es zukünftig ein Drei-Säulen-Modell im Nationalpark geben werde um Doppelgleisigkeiten abzubauen. In Heiligenblut soll im „Haus des Steinbocks“ ein EU- Projekt initiiert werden. Gerade in einer Region, wo man mit Arbeitslosenraten von zwanzig Prozent und der Abwanderung der Bevölkerung zu kämpfen habe, sei dies ein wichtiger Schritt für die Zukunft.

Mit der Neuausrichtung des Verwaltungsgebäudes in Großkirchheim wolle man auch Synergien nutzen und so ein jährliches Einsparungspotenzial von rund 150.000 bis 200.000 Euro erzielen. Das Bildungszentrum in Mallnitz soll ab Herbst 2015 spezielle Nationalpark- und Naturschutzkurse anbieten.

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