Stadt kauft Seebühne um 60.000 Euro

Der Klagenfurter Stadtsenat hat am Freitag mit den Stimmen von FPÖ und ÖVP beschlossen, die Seebühne wie geplant um 60.000 Euro zu kaufen. Abgewickelt wird der Kauf über eine Tochtergesellschaft. Eine Abgangsdeckung kostet weitere 40.000 Euro. Scharfe Kritik daran kommt von SPÖ und Grünen.

Teile der Klagenfurter Stadtpolitik machten sich im Gegensatz zum Land für den weiteren Betrieb der Bühne stark, die bisher im Eigentum der Kärntner Messen war. Der Grundsatzbeschluss zum Ankauf der Seebühne fiel im April. Am Freitag wurden im Stadtsenat die Details zum Kauf geregelt. Die Immobilien Verwaltung Klagenfurt (IVK), eine Tochtergesellschaft der Stadt, wird die Seebühne von der Messegesellschaft um 60.000 Euro inklusive Steuern kaufen. Das beschlossen FPÖ und ÖVP am Freitag mehrheitlich im Klagenfurter Stadtsenat. Im Gegenzug erhält die IVK von der Stadt einen Gesellschafterzuschuss in selber Höhe. Laut SPÖ wurde zudem eine Abgangsdeckung von 40.000 Euro beschlossen.

Die Stadt plant, die Seebühne auf eine der beiden Plattformen rückzubauen, geplant war, sie dann an die Wörtherseeschifffahrt für eine weitere „sanfte Bespielung“ zu verpachten. Die Wörtherseeschifffahrt erbat sich allerdings bis 1. September eine Nachdenkpause - mehr dazu in Seebühne: Wörtherseeschifffahrt will Pause. Ursprünglich hätte die Seebühne schon abgerissen werden sollen, bis zur Abhaltung der „Starnacht“ am 19. Juli wurde der Rückbau aber verschoben – mehr dazu in Seebühne bleibt bis zur „Starnacht“.

SPÖ: 40.000 Euro Zusatzkosten

Laut Vizebürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ) wurde am Freitag für die Seebühne auch eine Abgangsdeckung von 40.000 Euro beschlossen, die die Stadt an die IVK zahlen wird. „Offenbar geht man jetzt schon davon aus, dass die Seebühne ein Minus schreiben wird“, meinte die Vizebürgermeisterin. Damit koste der Kauf der Bühne dem Steuerzahler nicht die vereinbarten 60.000 Euro, sondern 40.000 Euro mehr, von denen im Grundsatzbeschluss für den Kauf nie die Rede gewesen sei.

Dass der Kauf der Bühne über die Immobiliengesellschaft der Stadt abgewickelt werde, sei zudem äußerst kurios: „Die IVK wurde gegründet, um in Klagenfurt leistbares Wohnen zu schaffen, sie ist also überhaupt nicht zuständig und hat ohnehin schon einen hohen Abgang.“

Grüne: Teurer Alleingang

Die Grünen kritisierten am Freitag den „teuren Alleingang“ von FPÖ und ÖVP beim Ankauf der Seebühne. "Die Steuerzahler müssen als Melkkuh für die Seebühne herhalten“, meinte Stadträtin Andrea Wulz. Die Zukunft der Bühne sei weiter mehr als ungewiss. FPÖ und ÖVP hätten es verabsäumt, das Millionengrab zu verschrotten. Die Immobilien Verwaltung Klagenfurt für den Kauf der Seebühne „zu missbrauchen“, sei ebenfalls unverantwortlich. Die Tochterfirma der Stadt habe andere Aufgaben zu erfüllen.

Baurechtsvertrag mit Minimundus beschlossen

Einstimmig beschlossen wurde am Freitag auch der Baurechtsvertrag mit Minimundus, der nun von allen beteiligten Parteien unterschrieben werden muss. Zuletzt konnten die für heuer geplanten Umbaumaßnahmen nicht starten, weil ein Grundbucheintrag für das Baurecht auf dem Grundstück fehlte. Eigentümer des Grundstücks ist die Stadt Klagenfurt – mehr dazu in Minimundus: Grundbucheintragung fehlt. Die Stadt fordert vom Betreiber außerdem eine Bankgarantie, bevor gebaut werden darf. Unter anderem soll ein Besucherzentrum entstehen, damit die Tourismusattraktion ganzjährig besucht werden kann. Insgesamt acht Mio. Euro soll der Bau kosten, bereits heuer sollten 3,5 Millionen verbaut werden.

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