Embatex kündigt 50 Mitarbeiter
Mit einer Exportquote von 73 Prozent gehört Embatex zu den Top 5-Recyclern in Europa. Pro Jahr werden etwa 700.000 Tonerkartuschen und 900.000 Tintenpatronen recycelt und vermarktet. 1993 in Feldkirchen gegründet, wurden bisher bis zu 220 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Zuletzt waren es laut AMS 150 Mitarbeiter, 50 werden gekündigt. Als Grund gibt die Unternehmensführung das sinkende Preisniveau und die steigenden Lohnkosten an. Das mache es einem Recycling-Unternehmen nicht möglich, wirtschaftlich zu arbeiten. Daher werde jetzt ein Teil der Produktion nach Osteuropa verlagert.
Produktionssteigerung blieb ohne Wirkung
Wie der Vorstand der Embatex AG, Christian Wernhart, in einer Aussendung betonte, seien bereits alle Möglichkeiten, die Produktivität im Werk Feldkirchen zu steigern, ausgenützt worden. Ein Problem wären auch aus China stammende illegalen Importe und Patentverletzungen. „Die Originalhersteller haben schon begonnen, ihre Patentrechte einzufordern nur leider zu spät und noch zu wenig umfangreich.“
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AMS: Frauen, Ältere und wenig Ausgebildete betroffen
Die gekündigten Mitarbeiter müssen sich neue Arbeit suchen, auf sie kommt jetzt die Ungewissheit und die Suche nach neuer Arbeit zu. Das Arbeitsmarktservice Kärnten hat bereits alle notwendigen Schritte für die Betroffenen eingeleitet, sagte Peter Wedenig vom AMS.
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Wedenig: „Wir haben diese Woche eine Frühwarnmeldung bekommen, nach ersten Informationen sind es vor allem Frauen, die betroffen sind. Es sind vor allem Ältere, die betroffen und, nach einer ersten Analyse, jene Personen, die eine geringe Ausbildung nachweisen können. Zu einem Sozialplan können wir noch nichts sagen, das hängt ja auch sehr stark von der betroffenen Firma ab. Gespräche wird es voraussichtlich nächste Woche geben.“
Auf die Frage, wie groß die Belastung für den Arbeitsmarkt Feldkirchen in Zukunft angesichts der Konkurse in letzter Zeit sein werde, sagte Wedenig: „Wenn wir das Jahr bisher betrachten, haben wir in Feldkirchen eine unterdurchschnittliche Belastung in Sachen Arbeitslosigkeit. Diese steigt geringer an als in Gesamtkärnten. Nichtsdestotrotz ist der Bezirk Feldkirchen nicht Industrie-geprägt, wir werden uns daher sehr bemühen müssen, diese - auch von ihrer Ausbildung her eher schwer vermittelbaren – Personen auf andere Betriebe umzuschulen und einzusetzen.“
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Wirtschaftskammer: Abwanderung großes Problem
Der Vertreter der Feldkirchner Wirtschaft wiederum kritisiert zu hohe Lohnnebenkosten und zu viel Bürokratie für heimische Betriebe. Christof Zechner, Obmann Wirtschaftskammer Feldkirchen: "Das macht es für jeden Unternehmer schwierig, seine Mitarbeiter zu beschäftigen. Deshalb ist auch die Abwanderung und die Verlagerung der Arbeitskraft, ein großes Problem für jede Region.“
Im Bezirk Feldkirchen sind aktuell 802 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet, zusätzlich befinden sich 149 Menschen in Schulungen.