Analyse EU-Wahl: Wohin gingen die Stimmen

Wie setzen sich die Stimmen der EU-Wahl zusammen, welche Partei konnte Stimmen von nicht mehr angetretenen oder anderen Parteien lukrieren. Das sagt die Wählerstromanalyse aus. Fast zwei Drittel gingen gar nicht mehr zur Wahl.

Es gab starke Gewinne für die FPÖ und einen Absturz für das BZÖ, denn die jetzige FPÖ trat 2009 noch zum Großteil als BZÖ an. Heuer kandidierte das BZÖ getrennt. Die Alt-FPÖ-Wähler kehrten den jetzigen Freiheitlichen mehrheitlich den Rücken. 11.000 Wähler wählten die alte FPÖ noch 2009, davon wählten nur noch 4.000 die jetzigen Freiheitlichen. Das zeigt die Wählerstromanalyse. Viele der jetzigen FPÖ-Wähler kommen vom BZÖ, aber auch von der nicht mehr angetretenen Liste Hans Peter Martin. 7.000 ehemalige BZÖ-Wähler gingen gar nicht mehr zur Wahl.

EU Wahl vorläufiges Endergebnis mit Briefwählern

ORF

Von den ehemaligen Martin-Wählern konnten neben der FPÖ auch noch die Grünen, die SPÖ und NEOS profitieren. Am meisten Nicht-Wähler aus dem Jahr 2009 konnte heuer die SPÖ zur Urne zurück bewegen.

Klagenfurt: Grüne an zweiter Stelle

Auch in der Stadt Klagenfurt wurde die SPÖ klarer Wahlsieger, an zweiter Stelle landeten die Grünen knapp vor der FPÖ. Die ÖVP rutschte auf den vierten Platz ab. Die SPÖ konnte ihr stärkstes Ergebnis in Bad Eisenkappel einfahren. Auch in der Heimatgemeinde von SPÖ-Spitzenkandidat Eugen Freund konnte die SPÖ auf 44 Prozent der Stimmen zulegen. Nur in Sittersdorf verlor die SPÖ mehr als drei Prozent.

Sittersdorf ist die Heimatgemeinde von NEOS-Spitzenkandidatin Angelika Mlinar. NEOS kamen dort auf mehr als zehn Prozent der gültigen Stimmen. In der Heimatgemeinde von ÖVP-Kandidatin Elisabeth Köstinger, St. Paul im Lavanttal, wurde die ÖVP stärkste Kraft. ÖVP-Hochburg ist aber einmal mehr das Lesachtal mit fast 52 Prozent.

Grüne Hochburg Krumpendorf

Die grüne Hochburg bei der EU-Wahl ist Krumpendorf mit mehr als 21 Prozent der Stimmen, die freiheitliche Hochburg ist Mühldorf im Mölltal, von dort stammt der erste Kärntner auf der FPÖ Liste, der Mühldorfer Bürgermeister Erwin Angerer. In Albeck gaben fast sieben Prozent der Wähler der Liste Stop EU ihre Stimme.

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