Gefährliche Aufräumarbeiten dauern an

Der viele Schnee der vergangenen Wintermonate hat in Kärnten zu großen Problemen geführt: Unzählige Bäume stürzten um und beschädigten Stromleitungen. Die Aufräumarbeiten werden noch lange andauern. Zusätzlich häufen sich in letzter Zeit schwere Forstunfälle mit teils tödlichem Ausgang.

Erst vor wenigen Tagen wurde ein 52 Jahre alter Mann in Eitweg beim Fällen eines Kirschbaumes tödlich verletzt, obwohl er einen Schutzhelm und Arbeitskleidung trug. Der Baum splitterte und traf den Mann im Kopf- und Halsbereich. Die Trainer der Forstlichen Ausbildungsstätte Ossiach sind seit eineinhalb Monaten mit den Aufräumungsarbeiten in den von ihnen bewirtschafteten 700 Hektar großen Waldgebiet beschäftigt. Immer wieder sind sie gefährlichen Situationen ausgesetzt. Sicherheitstrainer Dieter Seebacher: „Die Probleme bei der Waldarbeit beruhen auf den verschärften Bedingungen, diese bestehen im Wesentlichen aus dem Schneedruck, den verspannten Stämmen, den gebrochenen Wipfelteilen, die locker auf den Bäumen hängen aber auch zerbrochenen und gesplitterten Stämmen, die einfach nicht mehr die volle Festigkeit haben, wenn man sie anschneidet. Außerdem ist es die Umgebung: Es liegt teilweise noch Schnee, die Wege sind weich und es herrscht Zeitdruck: Die Witterung wird wärmer, der Borkenkäfer beginnt zu schwärmen und dann hat man noch etwa fünf Wochen Zeit, bis die nächste Generation des Borkenkäfers schlüpft.“

UKH registriert viele schwere Verletzte

Besonders die kaputten Bäume sind davon bedroht. Dass Waldarbeiten derzeit riskant sein können, weiß man auch im Unfallkrankenhaus Klagenfurt. Immer wieder werden Patienten mit teils schweren Verletzungen eingeliefert, so der ärztliche Leiter Primarius Vinzenz Smekal. „Hauptsächlich sind es Verletzungen der unteren Extremität: Offene Unterschenkelfrakturen und Kniegelenksluxationen, die operativ versorgt werden mussten. Es kommen natürlich auch andere Verletzungen vor, je nachdem wo die Energie entladen wird: das fängt beim Kopf an und geht über den Brustkorb weiter. Wir haben auch wirklich schwere Verletzungen zu versorgen.“ Um solch schweren Verletzungen vorzubeugen, sollte im Zweifelsfall immer ein Profi bei den Fällarbeiten zu Rate gezogen werden.

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