Minister Stöger für UKH-Verlegung

Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) begrüßt die geplante enge Kooperation zwischen Unfallkrankenhaus Klagenfurt und Klinikum, sagte er am Mittwoch bei einem Kärnten-Besuch. In rund fünf Jahren soll das UKH dann auf das Klinikum-Gelände verlegt werden.

Das UKH der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt AUVA soll, so hatte es Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) angekündigt, die unfallchirurgische Versorgung übernehmen, das Klinikum wird für die orthopädische und intensivmedizinische Betreuung zuständig sein. Mittelfristig sollen beide Häuser auf dem Gelände des Klinikums angesiedelt werden – mehr dazu in Wirbel um geplante UKH-Verlegung.

Auch ihr Parteikollege, Gesundheitsminister Alois Stöger, der am Mittwoch zu Kärnten in Besuch war, begrüßt die enge Kooperation der beiden Krankenhäuser. Dies sei eine positive Entwicklung, vor allem für die Patienten, sagte er. Stöger: „In einem Krankenhaus, in dem sich 20 Jahre nichts verändert hat, möchte ich nicht behandelt werden.“ Als Gesundheitsminister ist Stöger auch im Aufsichtsrat der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt vertreten. Dass das Land einen Beitrag zur Kooperation leisten werde, freue ihn besonders, sagte Stöger.

Dass durch die Kooperation Arbeitsplätze verloren gehen bzw. Mitarbeiter schlechtere Arbeitsverträge erhalten könnten, schließen Prettner und Stöger aus. Stöger meinte am Mittwoch, er gehe davon aus, dass keine Arbeitsplätze verloren gehen würden.

Stöger gegen „20-Stunden-Dienste“

Problematisch bewertet Stöger die von der EU geforderten Angleichung der Arbeitszeit der österreichischen Spitalsärzte an die EU-Richtlinien. Die Wochenarbeitszeit der Ärzte müsste dann von den derzeit erlaubten 72 Stunden auf maximal 48 Stunden reduziert werden. Für diesen Fall müssten in den Kärntner Spitälern laut Gesundheitsreferentin Prettner zusätzlich 75 Ärzte eingestellt werden – mehr dazu in Prettner zu EU-Drohung: Brauchen mehr Ärzte.

Eine Rechnung, die Stöger so nicht anstellen will: „Die Woche hat 168 Stunden. Egal auf wie viele Ärzte man diese Arbeitszeit aufteilt, es kostet immer 168 Stunden.“ Allerdings trete auch er dafür ein, dass die Ärzte nicht 20 Stunden oder gar länger, wie es derzeit vielfach Usus ist, im Dienst sein sollten. Am Vormittag zeichnete Stöger elf Kärntner Betriebe mit dem Gütesiegel für „Betriebliche Gesundheitsförderung“ aus, anschließend besuchte er das Klinikum Klagenfurt.

FPÖ: Gesundheitswesen verliert Millionen

In einer Aussendung reagierte FPÖ-Klubobmann Christian Leyroutz auf die Kooperationspläne. Er sagte, Gesundheitslandesrätin Prettner und der KABEG-Vorstand ließen sich über den Tisch ziehen. Diese Kooperation ermögliche es der AUVA, sich aus Kärnten zurückzuziehen. Sie erspare sich jährlich rund 30 Mio. Euro, so hoch sei der jährliche Abgang des UKH. Das Land würde diese 30 Mio. der AUVA „abnehmen“.