Barrierefrei Reisen: Großer Aufholbedarf

Kärnten hat Aufholbedarf, was die Barrierefreiheit von Bahnhöfen anlangt. Vor allem in den Tourismusregionen rund um den Wörthersee tun sich unüberbrückbare Hindernisse auf. In einer Konferenz wurden die nötigen Schritte besprochen.

Erste Schritte wurden am 1. April bei einer Konferenz besprochen, an der Vertreter des Landes Kärnten, der Behindertenverbände, der ÖBB und der betroffenen Gemeinden teilnahmen. Einer der Bahnhöfe, um die es geht, ist der in Velden. Schon der Eingangsbereich zur Wartehalle ist für Rollstuhlfahrer oder Gehbehinderte eine Hürde. Zu den Bahnsteigen kommt man nur über steile Stufen.

„Immer wieder Beschwerden“

Wie Hürden wie diese überwunden werden können und welche Investitionen für einen Umbau der Wörthersee-Bahnhöfe nötig sind, war Thema der Konferenz. Ferdinand Vouk, Bürgermeister von Velden, sagte, man habe in der Gemeinde bereits ein Beschwerdemanagement aufgebaut, weil von Gästen und Einheimischen immer wieder Beschwerden kämen. Da es sich beim Bahnhof Velden aber um eine ÖBB-Anlage handle, habe man als Gemeinde keinen direkten Zugang zu einer Lösung, so Vouk. Man bemühe sich aber, zusammen mit den anderen Wörtherseegemeinden eine Lösung zu finden.

In den vergangen Jahren wurden in allen Bezirksstädten barrierefreie Bahnhöfe mit Liften errichtet. Nun sollen neben Velden auch Pörtschach und Krumpendorf an die Reihe kommen, so Siegfried Moser von den ÖBB. Der nächste Schritt sei, auch andere Stationen barrierefrei zu machen. Bei Neubauten gebe es ohnehin nur noch barrierefreie Planungen.

„Betroffene in Planung einbeziehen“

Behindertenanwältin Isabella Scheiflinger plädierte dafür, in die Planungen von Anfang an auch Betroffene mit einzubeziehen. Die Erfahrung zeige, dass es dann auch funktioniere. Dies sei bei diesem Projekt der Fall Ein positives Beispiel sei der Bahnhof Spittal, so Scheiflinger.

Laut Albert Krainer vom Land Kärnten gehe es jetzt zuerst um eine Bestandsaufnahme der nötigen Investitionen. Danach sollen Gespräche mit Gemeinden und den ÖBB Finanzierungsgespräche folgen. Barrierefrei heisst auch mehr Komfort, das zeigt auch der Pyramidenkogel, denn ein nicht zu unterschätzender Teil der Gäste sind Rollstuhlfahrer, Menschen mit Gehhilfen oder auch Familien mit Kleinkindern.