Zeckenimpfung: Österreicher impfmüde

Nur noch die Hälfte der Österreicher lässt sich gegen die von Zecken übertragene Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) impfen. Den letzten FSME-Toten gab es in Kärnten 2012. 2013 erkrankten neun Kärntner an FSME. Die Folgen der Erkrankung können dramatisch sein.

In Österreich geht die Impfmüdigkeit um. Die korrekte Durchimpfungsrate ging von 70 auf etwas mehr als 50 Prozent zurück. Als Folge davon steigt die Zahl der FSME-Erkrankungen wieder an, sagt Oberärztin Sonja Obmann, Neurologin am Klinikum Klagenfurt. 2013 gab es in Kärnten neun Erkrankungsfälle, in Österreich waren es 98. Es kämen auch jüngere Patienten dazu. Man könne nur die Symptome behandeln, eine ursächliche Behandldung gebe es nicht, so Obmann.

Auch, wenn die heimtückische Krankheit nicht tödlich endet, bleiben oft schwere Folgeschäden, so Obmann. Es könne zu schlaffen Lähmungen kommen, die unter Umständen nicht rehabilitierbar seien. Menschen können im Rollstuhl landen, es könne auch zu Schluckstörungen kommen, so die Neorologin, Patienten können nicht mehr selbstständig essen.

„Sich nicht impfen zu lassen ist dumm“

Die Zeckenimpfung ist der einzig wirksame Schutz gegen die Frühsommer-Meningo-Enzephalitis, so die Neurologin. Unter 60-Jährige sollten alle fünf Jahre eine Auffrischungsimpfung vornehmen, über 60-jährige sollten sich alle drei Jahre auffrischen lassen. „Man solle gesund sein, wenn man sich impfen lässt. Dann ist es eigentlich so, dass man sich vor Nebenwirkungen kaum fürchten muss. Am Impfstoff wird immer gearbeitet. Sich nicht impfen zu lassen ist dumm.“ Kinder können in Hochrisikogebieten sogar schon ab sechs Monaten geimpft werden, dazu sollte man mit seinem Kinderarzt sprechen. Denn Zecken findet man nicht nur im Wald, sie krabbeln auch über Rasen im Garten.

Links:

• Mann nach Zeckenbiss gestorben (kaernten.ORF.at; 4.5.2012)
• Neunjährige starb nach Zeckenbiss (kaernten.ORF.at; 26.4.2012)
• Kärnten führt bei Zeckenimpfungen (kaernten.ORF.at; 17.2.2012)