Internationale Schule bleibt vorerst in Villach

Die Entscheidung, ob die Internationale Schule von Villach-Oberwollanig nach Velden übersiedelt, ist nach zahlreichen Elternprotesten am Montag verschoben worden. Eine Entscheidung soll es nun rechtzeitig zum Schulbeginn im Herbst geben.

Seit Herbst besuchen 56 Schülerinnen und Schüler die Internationale Schule im Gebäude der ehemaligen Tourismusfachberufsschule in Oberwollanig bei Villach. Aus Kostengründen wurde nun eine Standortverlegen nach Velden diskutiert. Nach massiven Protesten zahlreicher Eltern und dem Vorwurf, dass für den Standort Velden mit falschen Zahlen argumentiert wird, wurde die Entscheidung verschoben. Am Montagabend wurden die Eltern über die Vor- und Nachteile der Standorte informiert. Eine Entscheidung muss jedenfalls laut Land Kärnten in wenigen Monaten fallen, um bis zum nächsten Schulbeginn im Herbst alle Vorbereitungen treffen zu können.

Erste Abmeldungen

In Velden sollte die Schule in der erst kürzlich sanierten Hauptschule untergebracht werden. Die Standortdiskussion sorgt für Unmut - vier Abmeldungen von der Schule gibt es bereits, Eltern von weiteren Schülern haben sich zumindest Abmelde-Formulare besorgt. Viele Eltern sind auch gegen eine Verlegung, weil die meisten Kinder in Villach zu Hause sind und einen weiteren Schulweg zurücklegen müssten.

Manzenreiter: Quersubvention „unzulässig“

Der Villacher Bürgermeister Helmut Manzenreiter (SPÖ) hat starke Zweifel, dass der Standort Velden tatsächlich so viel günstiger sei. Kolportiert wurden jährlich um 500.000 Euro weniger Kosten für das Land. Der Schulverband Velden habe die Hauptschule zu einem viel zu niedrigen Preis in die Kostenrechnung aufgenommen, so Manzenreiter. Damit gebe es eine Subvention des öffentlichen Schulwesens für eine Privatschule, dies sei „unzulässig“. Vielmehr wolle man in Velden Ressourcen nutzen, weil die Hauptschule derzeit halb leer ist, so Manzenreiter.

Angedacht ist laut Manzenreiter auch, dass das Jugenderholungsheim Cap Wörth in Velden als Internat für die Internationale Schule dienen könnte. Er habe Landeshautmann Peter Kaiser (SPÖ) gebeten, die Causa zu prüfen. Aus dem Büro von Landeshauptmann-Stellvertreterin Gabi Schaunig (SPÖ) heißt es, man prüfe derzeit alle Angebote.

Kaiser: Oberwollanig vorläufiger Standort

Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) nahm als Bildungsreferent am Dienstag zur internationalen Schule Stellung. Er erinnerte daran, dass schon zu Projektstart festgelegt wurde, dass Oberwollanig bei Villach nur vorläufiger Standort für diese private Schule sein solle. Es seien verschiedene Szenarien überprüft worden, ein Standort Velden habe dabei immer Vorteile bzw. Einsparungen gegenüber Oberwollanig erzielt.

Konkret sei im schlechtesten Fall von 160.000 bis 180.000 Euro pro Jahr die Rede. Laut Kaiser gehen nun die zuständige Landesimmobiliengesellschaft und die Finanzreferentin alle Zahlen und Daten nochmals durch. Es werde nun eine Entscheidung innerhalb der Schule erfolgen und dann eine durch die öffentliche Hand. Es sei nicht förderlich, dass aus dieser Sache ein Politikum gemacht wurde, so Kaiser. Es werde aber auch nicht gehen, dass man im Rahmen einer Privatschule das Füllhorn ausschütte.

FPÖ-Ragger: Für Villach

Landesrat Christian Ragger (FPÖ) sagte am Dienstag nach der Regierungssitzung in einer Aussendung, Bildung dürfe nicht für SPÖ-interne Spielchen zwischen dem Villacher Bürgermeister Manzenreiter, dem Veldner Bürgermeister Ferdinand Vouk sowie Kaiser missbraucht werden. Er frage sich, welche Interessen Kaiser habe, denn das Internat der Schule solle in Velden in Cap Wörth Platz finden. Dies gehöre dem Jugendherbergsverband, dessen Präsident Kaiser sei. Eine Schule mit europäischer Ausrichtung sei laut Ragger im Zentralraum anzusiedeln, wo internationale Firmen tätig seien.

Kaiser wies zurück, dass die Jugendherberge als Internat genutzt werden solle. Die Verlegung der internationalen Schule würde nur aus Kostengründen überlegt.

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