Schneechaos: Noch 4.000 Haushalte ohne Strom

Der nasse, schwere Schnee hat am Montag in Kärnten zu schweren Behinderungen geführt. Bäume fielen um und beschädigten Stromleitungen. 4.000 Haushalte bleiben bis Dienstag ohne Strom. Bahnpassagiere mussten mit Bussen weiter transportiert werden.

Etwas mehr als eine Woche nach dem Schneechaos, bei dem Täler von der Umwelt abgeschnitten waren, hieß es am Montag wieder „Schnee unter“ in Kärnten. Am Sonntag regnete es stark, in der Nacht ging der Regen in nassen, schweren Schneefall über. Bäume brachen unter der Last und kappten Stromleitungen.

11.000 Haushalte noch am Montag versorgt

Zu Mittag waren schon 15.000 Haushalte von Spittal über Feldkirchen bis ins Jaun- und Lavanttal ohne Strom. Etwa 200 Kelag-Monteure waren Montagfrüh unterwegs, um die Schäden zu reparieren. Laut Kelag kann jedoch noch nicht abgeschätzt werden, bis wann die Stromversorgung wiederhergestellt ist. Bis zum späten Nachmittag konnten 11.000 Haushalte wieder an das Stromnetz angeschlossen werden. 4.000 Haushalte in den Bezirken Spittal, Feldkirchen, St. Veit und Wolfsberg bleiben aber in der Nacht auf Dienstag unversorgt. Erst bei Tageslicht können die Kelag-Monteure die gefährliche Arbeit wieder aufnehmen.

Robert Schmaranz von Kärnten-Net sagte, viele Reparaturen müssen abgebrochen werden, weil viele Bäume auf Straßen und Leitungen stürzen. Immer wieder kämen neue Störungen dazu, so Schmaranz. Man bitte die Kunden um Verständnis, dass man keine Prognosen abgeben könne, wie lange es noch dauern werde. Alles werde man am Montag nicht mehr beheben können.

Schnee Zug ÖBB

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Radio Kärnten Verkehrsservice

Alle aktuellen Behinderungen meldet Radio Kärnten halbstündlich.

Oberleitung komplett abgerissen

Aufgrund der Schneefälle war zunächst der Zugverkehr laut ÖBB eingeschränkt. Am Vormittag wurden die Verbindungen eingestellt, nur Italien ist noch erreichbar. Die ÖBB gaben eine Reisewarnung für Kärnten und auch die Steiermark heraus. Wegen der witterungsbedingten Streckensperren mussten die ÖBB am Montag mehrere Züge evakuieren.

In den Bahnhöfen Krumpendorf, Treibach, Velden (Kärnten, Bezirke Klagenfurt-Land und Villach-Land) sowie in Neumarkt in der Steiermark (Bezirk Murau) mussten insgesamt rund 600 Fahrgäste aus den Zügen aussteigen. Sie wurden mit Bussen abgeholt und weiterbefördert, so ein Sprecher zur APA. Auf der Strecke Friesach - Neumarkt riss die Oberleitung auf einer Länge von fünf Kilometern. Die Reparaturen dürften Tage dauern.

Schnee Zug Krumpendorf

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Bahnhof Krumpendorf Montagvormittag.

Züge fuhren ab dem Nachmittag wieder

Ab dem Nachmittag war die Südbahn zwischen Villach und Leoben zumindest wieder einspurig befahrbar. Die Reparaturarbeiten an der Oberleitung über dem zweiten Gleis werden aber noch länger dauern. Die Bahnstrecke zwischen St. Veit und Feldkirchen bleibt aber bis Dienstagfrüh gesperrt. Ein Schienenersatzverkehr wurde eingerichtet.

Tagsüber waren auch die Strecken Villach - Feldkirchen - St. Veit, Ledenitzen - Rosenbach (Bezirk Villach-Land) sowie Klagenfurt - Weizelsdorf (Bezirk Klagenfurt-Land) gesperrt. Ein Notverkehr konnte zunächst noch auf den Verbindungen Spittal - Pusarnitz und Spittal - Sachsenburg (Bezirk Spittal) aufrechterhalten werden. „Wir gehen davon aus, dass noch Sperren dazukommen“, sagte ÖBB-Sprecher Christoph Posch - mehr dazu in Winterwetter sorgt für Stromausfälle und Sperren (steiermark.ORF.at).

Schnee Baum Straße

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Gefährliche Straßenverhältnisse.

Massive Probleme auf Straßen

Der Schnee sorgt auch für Probleme auf den Straßen: Zahlreiche Bäume stürzten um. Die Feuerwehren sind damit beschäftigt, die Straßen wieder freizubekommen. Auf der Südautobahn (A2) kam es in der Früh zu massiven Problemen: In allen drei Tunnels zwischen Wolfsberg-Nord und Packsattel gab es Stromausfälle, sie waren teilweise gesperrt.

Schneeräumung Klagenfurt Dach

ORF/Iris Hofmeister

Dach in Klagenfurt wird geräumt.

Auch die Klagenfurter Schnellstraße (S37) war in der Früh gesperrt. Bäume waren bei St. Veit auf die Fahrbahn gestürzt. Auch andere Bundes- und Landesstraßen waren wegen umgestürzter Bäume bzw. Lawinengefahr gesperrt. Auf der Villacher Straße (B83) bei der Auffahrt Pörtschach West blockierten Bäume die Fahrbahn.

A10 Richtung Salzburg: Sperre aufgehoben

Die Tauernautobahn (A10) war zu Mittag zwischen dem Oswaldibergtunnel bei Villach und dem Katschbergtunnel in Fahrtrichtung Salzburg für etwa zwei Stunden gesperrt. Laut Auskunft des ÖAMTC war die Sperre nötig, um eine ungehinderte Schneeräumung auf der ansteigenden Strecke zu ermöglichen. Zum Teil behinderten auch umgestürzte Bäume ein Durchkommen. In Fahrtrichtung Süden gab es zunächst keine Verkehrsbehinderungen.

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