Schnee: Beeindruckende Einsatz-Bilanz

Das österreichische Bundesheer hat nach elf Tagen seinen Assistenzeinsatz im Kampf gegen die Schneemassen in Kärnten beendet. Zwischenzeitlich waren 500 Soldatinnen und Soldaten sowie vier Hubschrauber im Einsatz. Auch die Kärntner Feuerwehren rückten 1.064 Mal aus.

Fast 10.000 Mann der Feuerwehr leisteten an die 14.000 Einsatzstunden, um umgestürzte Bäume zu entfernen, hängen gebliebene Fahrzeuge flott zu machen oder zu bergen und gefährdete Dächer von öffentlichen Gebäuden ab zuschaufeln. Entlang wichtiger Verkehrswege wurde mit Wasserwerfern die Schneelast von den Bäumen entfernt. Die Feuerwehr Bad Eisenkappel leistete mit der Überstellung von Notstromaggregaten in Slowenien Hilfe nach den dortigen großflächigen Stromausfällen. Einmal mehr wurde auch die Zusammenarbeit zwischen Bundesheer und Feuerwehr gelobt. Oberst Arno Kronhofer vom Militärkommando Kärnten sagte: „Diese Zusammenarbeit zwischen Bundesheer und Feuerwehr ist in Österreich einzigartig.“

Die Soldaten des Hochgebirgsjägerbataillons 26 aus Spittal, des Pionierbataillons 1 aus Villach sowie des Stabsbataillons 7 und Jägerbataillons 25 aus Klagenfurt waren seit 1. Februar vornehmlich im Gail- und Lesachtal (Bezirke Hermagor und Villach Land) im Einsatz. Neben mehreren Hubschraubern wurde vor allem schweres Pioniergerät in die Räumungsarbeiten eingebunden.

„Downwash-Verfahren“ mit Hubschraubern

Die vier Hubschrauber wurden vor allem für Erkundungsflüge zur Beurteilung der Lawinensituation sowie zum Befreien der Bäume von der Schneelast mit dem sogenannten „Downwash-Verfahren“ genutzt. Dabei wurde mit dem Abwind der Rotorblätter den Bäumen regelrecht der Schnee aus den Kronen geblasen und damit das Umstürzen der Bäume auf Straßen und Stromleitungen verhindert.

Bundesheer Hubschrauber Schnee

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29.000 Arbeitsstunden geleistet

Insgesamt wurden rund 29.000 Arbeitsstunden geleistet, teilte das Militärkommando Kärnten am Mittwoch in einer Aussendung mit. Trotz Abzug des Militärs bleiben aufgrund der enormen Schneemengen weiterhin die Dächer vieler Häuser im oberen Drau- und Gailtal bedroht. Das zeigen die Ergebnisse der Schneelastmessungen der Zentralanstalt für Meteorologie.

Vor allem in Dellach im Drautal liegt die aktuelle Schneelast auf den Dächern im Durchschnitt um 25 Prozent über dem zulässigen Grenzwert. Der Schnee auf den Dächern der Häuser in Oberkärnten wiegt derzeit zwischen 200 und 500 Kilogramm pro Quadratmeter. Bei einer Grundfläche von beispielsweise 100 Quadratmeter ergibt das eine Schneelast am Dach von 20.000 bis 50.000 Kilogramm. Laut ZAMG wird im Einzelfall zur Begutachtung durch einen Statiker angeraten.

Lesachtal Soldaten Dach abschaufeln

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Soldaten beim Abschaufeln eines Daches

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