Hypo: 1,05 Mrd. Euro Kapital für Bilanz

Die notverstaatlichte Hypo Alpe Adria Bank braucht heuer noch eine Milliarde Euro an Kapital, damit sie im Stande ist, überhaupt eine Bilanz zu erstellen. 700 Millionen Euro wurden für die Bilanzerstellung des ersten Halbjahres benötigt.

Bis zur Hälfte des noch heuer benötigten Geldes muss wohl noch im November fließen, der Rest im Dezember, damit die Kapitalquote der Bank nicht unter die Mindestgrenze von acht Prozent fällt. Der Staat als Alleineigentümer wird das Geld zuschießen.

Schon für die Bilanz des ersten Halbjahres war ein Zuschuss von 700 Mio. Euro nötig geworden, sodass die Bank alleine heuer 1,75 Mrd. Euro Kapital aus Steuergeldern erhält. Insgesamt stecken schon bisher 3,8 Mrd. Euro öffentliches Geld in dem Institut. Mit Jahresende werden es dann 4,85 Mrd. Euro sein. Die EU-Kommission hat bis zu 11,7 Mrd. Euro an möglichen österreichischen Staatsbeihilfen - Kapital und Liquiditätshilfen - für die Hypo genehmigt.

Hauptversammlung für zweite Tranche nötig

Die Tranche im November soll als Gesellschafterzuschuss fließen, der Rest nach einer noch einzuberufenden Hauptversammlung als Partizipationskapital (PS-Kapital), teilte die Bank am Freitagabend ad hoc mit. Der Unterschied liegt in der rechtlichen Absicherung des Gläubigers, also des Staates.

Im Budget waren für die Hypo heuer zwar nur 700 Mio. Euro vorgesehen, das Finanzministerium hat aber Mitte November versichert, dass auch für das im November fällige Geld Rücklagen im Ministerium vorhanden seien. Seit längerem gibt es Überlegungen, 18 bis 19 Mrd. Euro an faulen Krediten und unverkäuflichen Bankteilen in eine Bad Bank auszulagern. Die Entscheidung wurde aber zuletzt in die Verantwortung der nächsten Regierung und damit auf die lange Bank geschoben. Die Republik haftet für rund 15 Mrd. Euro aus den Verbindlichkeiten der Bank.

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