Ingeborg Bachmann: Medienstar und Ikone

Am 17. Oktober jährt sich der Todestag von Ingeborg Bachmann zum 40. Mal. Die Kärntner Autorin starb mit nur 47 Jahren nach einem Brand in ihrer Wohnung in Rom. Noch zu Lebzeiten war sie Literaturstar - und Ikone. Ihr Werk ist auch 40 Jahre nach ihrem Tod aktuell.

Am 26. September 1973 brach in Bachmanns Wohnung in Rom durch eine Zigarette ein Feuer aus, Bachmann starb drei Wochen später an den Folgen ihrer schweren Verbrennungen. Der frühe Tod Bachmanns trug ganz wesentlich zur Legendenbildung bei. „Die Bachmann“ gilt als Ikone deutschsprachiger Literatur und war das, was man heute als Medienphänomen bezeichnen würde: Ein einziger, schmaler Gedichtband, „Die gestundete Zeit“, reichte aus, um sie einem breiten Publikum bekannt zu machen.

Spätestens 1954, nachdem ihr Bild auf dem Cover des Magazins „Spiegel“ erschienen war, wurde sie zum Literatur-Star. Gleichzeitig galt Ingeborg Bachmann als depressiv, war alkohol- und tablettenabhängig. Ihre gescheiterten Beziehungen wurden öffentlich diskutiert.

Bachmanns Werk bleibt aktuell

In ihrem Schreiben wurde die 1926 in Klagenfurt geborene Autorin maßgeblich von der Philosophie Ludwig Wittgensteins beeinflusst. Sprachskepsis, eine „utopische Rückwärtsgewandheit“ (so der Germanist Wendelin Schmidt-Dengler) und der Versuch, die österreichische Identität durch Literatur greifbar zu machen, kennzeichnen ihr Werk.

Bachmann legte in ihrer Literatur „den Finger auf die Wunde“, sagte Heimo Strempfl, Leiter des Musilmuseums. In ihren Erzählungen über das Österreich der Nachkriegszeit habe Bachmann nichts ausgespart. Nach wie vor sei die Autorin deswegen aktuell.

40 Jahre nach ihrem tragischen Tod wirken die Sätze Ingeborg Bachmanns weiter fort, beeinflussen junge Autoren und finden Anklang beim Publikum. In ihrem Namen wird der Literatur alljährlich in Klagenfurt ein Fest bereitet: Mit dem Ingeborg Bachmann-Preis, einem der wichtigsten Literaturpreise im deutschsprachigen Raum.