Hermagor: Pilotprojekt für Zuwanderer

Um der Abwanderung aus dem Gailtal entgegenzuwirken, hat die Bezirkshauptmannschaft Hermagor eine Initiative gestartet: Gemeinsam mit der FH Kärnten will der Bezirk zur neuen Heimat für Zuwanderer werden. Für sie wurde nun ein Deutschkurs gestartet.

Seit Mitte September wird in Hermagor der Sprachkurs angeboten, der die Integration im Bezirk erleichtern soll. Die meisten Zuwanderer kommen aus den südosteuropäischen EU-Ländern, viele arbeiten rund um Hermagor im Tourismus. Der Kurs wird von der Bezirkshauptmannschaft Hermagor für jene, die bereits in der Region arbeiten, kostenlos angeboten.

Fakten zur Integration

An die 20.000 Einwohner hat der Bezirk Hermagor, der Anteil der Migranten liegt bei fünf Prozent. Das Pilotprojekt heißt „Migration als Chance für den ländlichen Raum - Integration durch Qualifikation“. Ziel ist es, die Qualifikation von Migranten im Bezirk Hermagor zu heben und Integration zu fördern.

Ämter- und Behördenwege als Kursprogramm

Neben der Sprache sollen den Kursteilnehmern kulturelle Besonderheiten der Region vermittelt werden. Auch der gemeinsame Besuch von Ämtern, Behörden und Freizeiteinrichtungen ist im Kursprogramm festgelegt. Das Interesse am Integrationsprojekt ist größer als erwartet, sagte der Bezirkshauptmann von Hermagor, Heinz Pansi: „Wir möchten den Zuzug schaffen, indem wir den Menschen die Chance geben, sich in unsere Gesellschaft zu integrieren. Wir möchten auch die Möglichkeiten für jedermann schaffen, sich hier ein Berufsleben aufzubauen.“

Integrationsprojekt Hermagor

ORF

Land und Bund finanzieren Projekt

Der Bezirk will so neue Einwohner gewinnen, um Abwanderung, Kaufkraftabfluss und den Mangel an Fachkräften zu stoppen. Es wurde gemeinsam mit der Fachhochschule Kärnten entwickelt, die das Projekt auch wissenschaftlich begleiten wird. FH-Projektleiterin Marika Gruber sieht das Potenzial zur Integration in der regionalen Vereinsarbeit: „Man hat als Zuwanderer die Möglichkeit, verschiedenen Vereinen beizutreten. Das heißt auch für die Vereine, sich zu öffnen und den Menschen von außerhalb die Chance zu geben, mitzumachen.“

Finanziert wird das Angebot zumindest bis nächstes Jahr von Bund und Land. Landeshauptmann Peter Kaiser sagte beim offiziellen Auftakt zu, die Erkenntnisse aus dem Integrationsprojekt in Hermagor auch in anderen Bezirken umsetzen.