Hypo: Fischer fordert volle Aufklärung

Bundespräsident Heinz Fischer hat sich bei der Eröffnung der Herbstmesse vom neuen politischen Klima im Land beeindruckt gezeigt. Im Falle der maroden Hypo-Alpe-Adria Bank forderte Fischer lückenlose Aufklärung.

Bundespräsident Heinz Fischer zeigte sich in seiner Eröffnungsrede erstaunt, dass die neue Kärntner Landesregierung auch in Vorwahlzeiten Geschlossenheit, Beharrlichkeit und Engagement demonstriere. Er appellierte an die anwesenden Regierungsmitglieder, sich in dieser Ausrichtung nicht beirren zu lassen. „Lassen sie sich nicht auseinanderdividieren, seien sie sich dessen bewusst: wenn sie zusammen erfolgreich für Kärnten sind, sind sie es auch für ihre politischen Familien, ihre Gesinnungsgemeinschaften. Wenn sich die Gesinnungsgemeinschaften der gemeinsamen Sache unterordnen, ist es ein Erfolg für das ganze Land Kärnten“, so Fischer.

Fischer Herbstmese Eröffnung Klagenfurt

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Landeshauptmann Peter Kaiser mit Bundespräsident Heinz Fischer und Messepräsident Albert Gunzer.

Fischer: Reformen brauchen Zeit

Fischer bat die Kärntner Bevölkerung aber auch, den Regierenden Zeit zu lassen um Reformen umzusetzen. „Nicht alles kann man in den ersten hundert Tagen erledigen. Eine Bevölkerung ist gut beraten, wenn sei auch ein bisschen Zeit einräumt. Hektik in der Politik ist nicht das beste Rezept, manche Dinge müssen wachsen. Zuerst muss gesät werden aber mit der Aussaat ist noch nicht alles getan, da folgen noch ein paar wichtige Schritte.“

Eilig ist es Fischer dagegen mit der Aufarbeitung des Hypo Alpe Adria Desasters. Fischer sieht mehrere Faktoren für das Schicksal der Bank. „Es waren hausgemachte Probleme, die am Anfang standen. Es war die Krise. Es war das Versagen von Kontrollmechanismen, es war Misswirtschaft bei einzelnen Entscheidungen und ein zu aggressives Bilanzwachstum. Das alles zuerst aufzuklären und dann aufzuarbeiten, dazu bedarf es des Vertrauens zwischen dem Bund und dem Land Kärnten, es bedarf der besten Fachkräfte und großer Anstrengungen.“

Herbstmesse Eröffnung Fischer

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Bundespräsident Fischer eröffnete die Herbstmesse.

Alpen-Adria-Gedanke im Mittelpunkt

Zum 80. Jubiläum der Herbstmesse versuchten die Redner den Alpen-Adria-Gedanken in den Mittelpunkt zu rücken. Dreisprachige Lieder umrahmten die Feier. 625 Aussteller, hauptsächlich aus der Alpen Adria Region, bieten bis Sonntag ihre Waren an. Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) hielt seine Grußworte in vier Sprachen - Deutsch, Englisch, Slowenisch und Italienisch.

Die heurige Messe ist bis auf den letzten Stand ausgebucht - und für das nächste Jahr sei die Buchungslage bereits gut, so Messepräsident Albert Gunzer (FPÖ). Bürgermeister Christian Scheider (FPÖ) hob die Kontinuität, Stabilität und Internationalisierung der Messe hervor. Die Kooperationen im Alpen-Adria-Raum sollen in den nächsten Jahren intensiviert werden, sagte Scheider.

Fischer Herbstmese Eröffnung Klagenfurt

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Alle wahlwerbenden Parteien vertreten

Dass die Messe in Vorwahlzeiten von Politikern geradezu gestürmt wurde, zeigt die Teilnehmerliste bei der Eröffnungsfeier. Praktisch alle wahlwerbenden Parteien waren vertreten. Die ÖVP mit Wolfgang Waldner, Christian Ragger von der FPÖ, Rolf Holub von den Grünen und Stefan Markowitz vom Team Stronach. Die Klagenfurter Herbstmesse ist bis Sonntag für die Besucher geöffnet.