Aus Blaulicht wird Rotlicht
Auf dem Wasser gelten andere Gesetze als an Land, wobei die „Seen und Fluss-Verkehrs“-Ordnung des Bundes regelt, was erlaubt ist und was nicht. Letzten April wurde via Novelle eine Grauzone beseitigt. Die Folge: Kärntens Feuerwehr und Wasserrettung brauchen ein rotes Drehlicht, das Blaue ist zukünftig Tabu. Harald Tschabuschnig vom Land Kärnten: „Es wurde bisher akzeptiert, wobei der Bundesgesetzgeber sehr kritisch war und mit dieser Regelung eine Klarstellung getroffen hat.“
Jahrzehntelang stillschweigend akzeptiert
Etwa 80 Boote mussten umgerüstet werden. Waren die beiden Organisationen etwa jahrzehntelang verbotenerweise mit Blaulicht unterwegs? Dazu Tschabuschnig: „Es ist stillschweigend akzeptiert worden. Die Regelung wurde bereits umgesetzt.“
Walter Kofler ist für die Boote der Kärntner Feuerwehr verantwortlich. Aus seiner Sicht ist die Regelung mit den Lichtern bisher nicht klar gewesen - jetzt allerdings mussten 30 Boote umgerüstet werden. „Wir hoffen, dass sich die Menschen daran gewöhnen. Die Änderung muss auch in den Köpfen der Badegäste und Schiffsführer ankommen.“ Rotlicht statt Blaulicht – ist das auch eine Frage der Bedeutsamkeit? „Das glaube ich nicht. Die Feuerwehr ist immer bedeutsam.“
7.000 Euro Kosten für Wasserrettung
Auch die Wasserrettung in Kärnten musste ihre Boote umrüsten. Heinz Kernjak, Präsident der Rettungsorganisation: „Finanziell bedeutete das einen Kostenaufwand von rund 7.000 Euro für ganz Kärnten. "Wir mussten mit 43 Booten eine relativ große Anzahl an Booten umzurüsten. Für die Wasserrettung war das schon ein großer Brocken, der auch finanziell wehgetan hat. Es kam zwar nicht überraschend, aber wir mussten die Mittel aus eigener Kraft aufbringen.“ Das Blaulicht auf dem Wasser ist jetzt also exklusiv der Polizei vorbehalten. Aber auch sie darf es natürlich nur im Einsatz einschalten.