Futter und Hitze: Immer mehr Schlangen

Reptilienkenner sprechen von einem Schlangenjahr. Nach ausreichend Futter im vergangenen Jahr explodierte die Population in einigen Teilen Kärntens. Die Schlangen kommen den Menschen auch deutlich näher.

Experten erklären die vermehrten Begegnungen zwischen Menschen und Schlangen damit, dass die Tiere sich während des nassen und kalten Frühlings nicht satt fressen konnten. Dies holten sie dann im Sommer, während der Hitzewelle, nach und kamen so den Menschen oft zu nahe, weil sie an den warmen Hausmauern verdauten, so die Klagenfurter Reptilienexpertin Helga Happ.

Ringelnatter ungiftig

ORF/Petra Haas

Ringelnatter versteckt sich in alter Steinmauer.

Schlangen in Kärnten

Ungiftige Schlangen in Kärnten: Ringelnatter, Schlingnatter (die oft mit der Kreuzotter verwechselt wird), Äskulapnatter und Würfelnatter - vor allem in Gewässern. Die beiden bei uns vorkommenden giftigen Schlangen sind die Kreuzotter sowie die Hornotter, die auch Sandviper, Hornviper oder Sandotter genannt wird.

Ins Gesicht gebissen

Sie sitzt oft vor ihrem Computer und beantwortet Fragen besorgter Kärntner. Viele schicken gleich ein Foto des Tieres mit, das sie in Garten oder Haus sahen. Es war auch ein Fall aus dem Lavanttal dabei: „Ein junger Mann wurde ins Gesicht gebissen, von einem schlangenähnlichen Tier. Es gab große Aufregung, denn im Lavanttal kommt die Hornotter vor. Wenn die ins Gesicht beißt, dann besteht Lebensgefahr. Es war aber eine Blindschleiche.“

Es wuselt im Wörthersee

Auch aus den Seen wird gemeldet, dass deutlich mehr Schlangen als üblich umher schwimmen. Im Wörthersee „wuselt“ es geradezu, die Schwimmer merken aber nicht viel davon, denn vor allem Würfelnattern sind sehr scheu. Nur das Gift der Vipern, auch Ottern genannt, kann für den Menschen gefährlich werden.

Feuerwehr als Schlangenfänger

Die Villacher Feuerwehrleute sind für den Reptilienfang ausgebildet. Sie wurden auch vom Arzt Karl Wedenig gerufen. In dessen Villacher Wohnsiedlung wurden noch nie zuvor Schlangen gesehen. Die Schlange war auf der Terrasse um kam ziemlich schnell ins Haus. Wedenig versuchte, das Tier mit einem Besen zu fangen, vergeblich, sie versteckte sich unter der Tür. Die herbeigerufenen Feuerwehrleute zerlegten die Terrassentür und steckten die Äskulapnatter in einen Sack. Das Tier wurde weit weg von der Siedlung wieder ausgesetzt.

Wenn man nicht genau weiß, um welche Art von Schlange es sich handelt, gilt laut Schlangenkennerin Helga Happ „Finger weg“.