Trockenheit: Seen und Bäche werden angezapft

Die Hitze sorgt für verdorrte Felder und Wiesen. Doch rund um die Seen sind die Wiesen grün, denn viele Grundstücksbesitzer hängen Pumpen in die Seen, um zu bewässern. Das ist erlaubt, muss aber genehmigt werden - die Entnahme ist limitiert.

Der See ist für alle da. Auch wenn es darum geht, Wasser abzupumpen. Seegrundstücksbesitzer müssen aber bei der Bezirkshauptmannschaft um eine wasserrechtliche Bewilligung für die Entnahme von Wasser ansuchen. Die Menge wird darin genau vorgeschrieben und auch von den 100 Gewässeraufsichtsorganen kontrolliert. Wer keine Bewilligung hat, muss mit einer Geldstrafe rechnen. Derzeit gibt es wegen der verbotenen Ableitung des Wassers eine Reihe von Anzeigen.

Treffner Bach Trockenheit Gras  Hitze

ORF/Petra Haas

Auch am Treffner Bach wächst im fast ausgetrockneten Bachbett schon Gras. Pumpen gibt es hier aber keine.

Großes Sterben in kleineren Bächen

Problematisch ist die private Wasserentnahme vor allem an den kleineren Flüssen und Bächen. Denn wegen der anhaltenden Trockenheit führen die Bäche ohnehin wenig Wasser und wenn jetzt auch noch Wasser entnommen wird, kann es kritisch werden, so Barbara Pucker von der Wasserrechtsabteilung des Landes: „Beim Wörthersee werden wir nicht das große Problem haben, auch dort wird natürlich kontrolliert. Gefährlich ist die Entnahme bei kleineren Gewässern. Bei kleineren Zubringerbächen zu großen Flüssen kann dann auch wirklich alles vollkommen austrocknen. Alles, was dort lebt, verendet oder stirbt.“

Fische aus Bach „evakuiert“

Das passierte vor wenigen Tagen beim Karnburger Bach am Zollfeld, sagte Pucker: "Es wurde ganz konkret am Karnburger Bach kontrolliert. Dort war die Situation so, dass sehr sehr viele Fische geborgen werden mussten und sozusagen evakuiert werden mussten - sie wurden in die Glan gebracht. Aufgrund der Trockenheit natürlich aber zusehends verschärft durch die sehr sehr vielen Wasserentnahmen. Der Bach ist quasi ausgetrocknet. Und dort ist es auch zu Anzeigen gekommen.

Karnburger Bach

ORF/Bernd Radler

Karnburger Bach

Genehmigungen in Zukunft fraglich

Vor allem Landwirte würden Wasser für ihre Äcker entnehmen. Aber auch viele private Haushalte, um den Rasen grün zu halten. Bewilligungen werden bis zu einer Dauer von zehn Jahren ausgestellt, aber laut Pucker müsse man sich überlegen, ob solche Bewilligungen in Zukunft noch erteilt werden. Man müsse damit rechnen, dass die künftigen Sommer so heiß werden wie der heurige. Die Entnahme von Wasser mit Eimern ist allerdings ohne Bewilligung erlaubt.