Seebühne soll rasch verkauft werden

Nachdem das Land Kärnten aus der Seebühne aussteigt, soll diese so rasch wie möglich verkauft werden. Laut Stadt Klagenfurt gibt es derzeit vier Interessenten. Ein Verschrotten der Bühne sei kein Thema mehr, hieß es.

Die Kärntner Messen als mittlerweile Alleineigentümer der Bühne haben vom Aufsichtsrat am Dienstag den einstimmigen Auftrag bekommen, die Bühne zu verkaufen. Ziel ist es die Wörtherseebühne so rasch wie möglich zu verkaufen.

Das heurige Jahr sei zwar mit Starnacht, Chorfestival und anderen Veranstaltungen ganz passabel verlaufen, dennoch stehe am Ende ein Betriebsabgang von 270.000 Euro, sagt der Geschäftsführer der Kärntner Messen, Erich Hallegger. Heuer wird dieser Abgang noch vom Land getragen, seit Dienstag ist der Ausstieg des Landes aus dem Vertrag fix – mehr dazu in Seebühne: Land steigt definitiv aus. Auch die Stadt Klagenfurt zahlt nichts mehr, im letzten Jahr wurde die letzte fällige Leasingrate überwiesen.

Erste Interessenten

Es gebe schon vier Interessenten für die Bühne, sagt der Klagenfurter Finanzreferent Albert Gunzer (FPÖ) zum ORF. Konkrete Namen wollte Gunzer nicht nennen, bei den Interessenten soll es sich aber um Gastronomen, Musikveranstalter und Wirtschaftstreibende handeln. Eine Verschrottung der Bühne sei überhaupt kein Thema, auch nicht am Dienstag im Bühnenausschuss. Außerdem würde eine solche wieder 500.000 Euro kosten, sagt Gunzer.

Halleger ist ebenfalls zuversichtlich, einen Käufer zu finden. Zumindest Teilbereiche könnten abgedeckt werden, um noch mehr Veranstaltungen anbieten zu können. Der Messedirektor bereitet nun die öffentliche Ausschreibung vor. Anspruch an den etwaigen neuen Betreiber sei, die Qualität und Effizienz zu steigern. Beim Verkauf sei größtmögliche Transparenz oberstes Gebot.

Hochtrabende Ziele nicht erreicht

Die Seebühne ist seit ihrer Errichtung im Jahr 1999 Ziel politischer Auseinandersetzungen. Nach Streitereien mit dem damaligen Landeshauptmann Jörg Haider stieg das Stadttheater nach zwei Jahren Bespielung aus. Im Jahr 2004 musste der Steuerzahler für einen Betriebsabgang von fünf Millionen Euro herhalten, weitere Millionenverluste folgten. Der ursprüngliche Plan, Klagenfurt als Festspielstadt zu etablieren, misslang damit gründlich.

SPÖ und Grüne für Abriss

Die SPÖ Klagenfurt forderte am Mittwoch die „Steuer-Mausoleum Seebühne“ endgültig zu entfernen. Selbst bei einem Verkauf des Ostbucht-Mahnmals bleibe die Frage offen, ob die Seebühne jemals kostendeckend bespielt werden könne, sagte Klubobmann Jürgen Pfeiler. Mit dem Rückzug des Lanes bleibe auch zu hoffen, dass es nicht zu einem massiven Anstieg von Veranstaltungen komme.

Auch die Klagenfurter Gemeinderätin Evelyn Schmid-Tarmann forderte am Mittwoch die Entfernung der „Kultur-Ruine“ aus der Wörthersee-Ostbucht, sowie einen generellen Subventionsstopp. Die Stadt solle es dem Land gleich tun und das unrühmliche Kapitel Wörtherseebühne schließen. Auch eine Privatisierung würde das Trauerspiel nur verlängern und weiterhin die Ostbucht „verschandeln“.

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