Ex-FC-Kärnten-Chefs vor Gericht

Der ehemalige Präsident des seit 2008 insolventen Fußballvereins FC Kärnten, Josef Steindorfer, und Ex-Manager Günter Hafner haben sich am Mittwoch wegen Abgabenhinterziehung verantworten müssen. Der Prozess wurde vertagt.

Die Angeklagten sollen über eine Firma in Zypern Gehälter an Profifußballer ausgezahlt und das Geld so an der österreichischen Finanzbehörde vorbeigeschleust haben. Details zur Anklage wurden nicht bekannt, da Richter Oliver Kriz noch vor deren Verlesung auf Antrag der Verteidigung die Öffentlichkeit ausschloss.

Profis sollen an „Gewinnen“ beteiligt worden sein

Dem Vernehmen nach geht es um rund eine Million Euro, die Steindorfer und Hafner der Finanz vorenthalten haben sollen. Die Geschäfte sollen über die ehemals auf Zypern ansässige Firma Powersport Limited abgewickelt worden sein. An dem Unternehmen sollen zahlreiche Kicker des FC Kärnten über mehrere Jahre hinweg Anteile gehalten haben. Die Profis wurden an den finanziellen „Gewinnen“ beteiligt. Diese Geldbeträge sollen die Spieler zusätzlich zu ihrem offiziellen Gehalt in Kärnten kassiert haben.

Der Ex-Bundesligist FC Kärnten schlitterte 2008 in die Pleite, nachdem der damalige Landeshauptmann Jörg Haider im Jahr 2007 den FC Pasching als neuen Bundesligisten nach Kärnten geholt hatte. Der FC Pasching wurde dann in SK Austria Kärnten umbenannt. Im Jahr 2010 meldete auch dieser Fußballclub Insolvenz an.

Urteil für Nachmittag erwartet

Wie sich die Angeklagten vor dem Schöffensenat verantworteten, war vorerst unklar. Nach stundenlanger Verhandlung am Landesgericht wurde der Prozess am Abend auf unbestimmte Zeit vertagt.