Dayli: Gewerkschaft berät Mitarbeiter

Für jene von der Pleite der Drogeriekette Dayli betroffenen 224 Frauen - und einen Mann - hält die Gewerkschaft am Dienstag eine Informationsveranstaltung ab. Die Arbeiterkammer fordert einen Soforthilfefonds für Insolvenzopfer vom Land.

Arbeiterkammerpräsident Günther Goach: „Die Arbeitnehmer müssen rund drei Monate warten, bis ihre offenen Forderungen vom Insolvenz-Entgelt-Fonds abgegolten werden. Viele haben bereits seit Monaten kein Gehalt mehr bekommen, und können laufende Kosten nicht begleichen. Mit dem Soforthilfefonds könnte das Land rasch und unkompliziert helfen.“ Laut Goach haben die Insolvenzexperten der AK im ersten Halbjahr schon mehr Arbeitnehmer vertreten als im ganzen Jahr 2012, die Anzahl der Insolvenzen sei explodiert. Heuer seien bereits knapp 1.700 Beratungsgespräche mit Mitarbeitern von in die Pleite geschlitterten Unternehmen geführt worden. Alpine und Dayli wären hierbei noch nicht erfasst.

Dayli-Gewerkschaft berät beim vorzeitigen Austritt

Vor dem Hintergrund der Beratungsgespräche für Dayli-Mitarbeiter am Dienstag sagte Jutta Brandhuber von der Gewerkschaft der Privatangestellten: „Wir beraten die Mitarbeiter, es gibt sehr viele Fragen. Zum zweiten lassen wir die Mitarbeiter die Formulare ausfüllen, damit wir die ausständigen Gehälter, Abfertigungen und Ansprüche einfordern können. Wir haben zwei Gruppen hier: jene, deren Filialen schon geschlossen wurden oder in den nächsten Tage geschlossen werden. Diese werden heute den berechtigten vorzeitigen Austritt vornehmen. Die zweite Gruppe, die noch warten muss, lebt bis Ende Juli in Ungewissheit. Denn der Masseverwalter hat dem Unternehmen bis dahin Zeit gegeben, einen Investor zu finden. Wenn kein Investor gefunden wird, werden auch die restlichen Filialen geschlossen. Dann müssen auch die anderen ihren berechtigten vorzeitigen Austritt erklären“.

„Seriöse Gespräche“ mit Spar und Rewe

Einerseits wird eine Arbeitsstiftung vorbereitet, andererseits bestehen Chancen für die Betroffenen, bei anderen Handelsketten unterzukommen, so Jutta Brandhuber: „Wir haben die Zusage des Spar- und des Rewe-Konzerns erhalten, dass Dayli-Mitarbeiter bevorzugt aufgenommen werden. Das waren sehr seriöse Gespräche. Ich hoffe, dass viele übernommen werden und nur ein kleinerer Teil, der noch keine Zusage hat, in die Arbeitsstiftung übernommen werden muss - mehr dazu: Supermärkte übernehmen Dayli-Mitarbeiter.