Fischer eröffnet Carinthischen Sommer

Bundespräsident Heinz Fischer hat am Donnerstagabend den Carinthischen Sommer im Villacher Congress Center eröffnet. Erschienen waren alle Kärntner Regierungsvertreter. Thema waren auch die gekürzten Förderungen für das Festival.

Der Carinthische Sommer muss mit 70.000 Euro weniger auskommen. Das Kulturministerium strich einen Teil der Subventionen, auch die Landessubvention sank in den letzten Jahren kontinuierlich. Intendant Intendant Thomas Daniel sieht das Festival deswegen gefährdet – mehr dazu in Carinthischer Sommer „gefährdet". „Wir können gar nichts einsparen, wir arbeiten nur mit fünf Mitarbeitern“, betonte Intendant Schlee Donnerstagabend: „Wenn ich nur einen davon entlasse, ist das ‚Werkl‘ nicht mehr funktionsfähig - wir können uns nur insgesamt total einsparen.“

Bundespräsident für 2014 zuversichtlich

Für Bundespräsident Fischer ist nun das Land am Zug: „Wenn Kärnten den Carinthischen Sommer wieder stärker fördert, wird sich Wien nicht ausschließen. Ich bin grundsätzlich zuversichtlich, dass es im nächsten Jahr besser ausschauen könnte als heuer“. Generell gab Fischer ein Bekenntnis zum Carinthischen Sommer ab, Kulturpolitik sei immer auch Bildungspolitik. Dabei gelte es, nicht nur Populäres zu unterstützen. „Kultur ist wertvoll“, auch wenn man das nicht in Zahlen ausdrücken könne, so Fischer.

Keine konkreten Zusagen des Landes

Konkrete Zusagen von der Kärntner Landespolitik gab es am Eröffnungsabend nicht. Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) meinte, Ziel sei die Beibehaltung der aktuellen Fördersummen, mehr sei angesichts „geleerter Kassen“ nicht möglich. „Das Notwendige muss getan, muss erhalten, muss verteidigt werden. Nur das tatsächlich Überflüssige möge uns rasch verloren gehen.“

Villachs Bürgermeister Helmut Manzenreiter (SPÖ) hatte zuvor eine Aufstockung des Anteils der Stadt in Aussicht gestellt. Ende Juli soll es Gespräche zwischen Land und Kulturministerium geben.

Heuer 41 Veranstaltungen

Der Carinthische Sommer bietet heuer bis zum 24. August 41 Veranstaltungen. Neue Spielstätten sind das OMYA-Werk in Gummern bei Villach und die Kantine am Infineon-Gelände. Weitere Spielorte neben Villach und Ossiach sind die Bergkirche Tiffen, das Tauernkirchlein und Schloss Damtschach.

Landespolitik war wieder vertreten

Anders als sein Vorgänger war heuer auch der Kulturreferent des Landes, Wolfgang Waldner (ÖVP), zur Eröffnung des Festivals gekommen: „Wir können uns angesichts der finanziellen Situation keine Erhöhung des Kulturbudgets leisten, haben aber das gemeinsame Ziel da Kulturbudget möglichst gleich erhalten“.

Waldner, Landeshauptmann Kaiser und weitere Regierungsmitglieder wurden von Schlee ausdrücklich begrüßt. „Es geht nicht um Repräsentation, sondern um Identifikation“, meinte Schlee.

Festredner Rainer Bischof meinte zur Finanzierung der Kunst: „Feste feiern kostet Geld. In Krisenzeiten scheinen Festspiele, Kunst generell, als überflüssiger Luxus.“ Aber das scheinbar Überflüssige sei das Notwendige. Bischof: „Ohne Kunst gibt es kein Leben des Menschen. Ohne die Kunst gibt es keine in Freiheit und in Humanität lebende Menschen und keine funktionierende Gemeinschaft.“

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