Carinthischer Sommer „gefährdet“

Der Carinthische Sommer muss mit 70.000 Euro weniger auskommen: Das Kulturministerium hat einen Teil der Subvention auf Empfehlung des Musikbeirates gestrichen. Das Festival sei dadurch gefährdet, so der Intendant.

Am Donnerstag geht im Congress-Center in Villach die Eröffnung des Carinthischen Sommers über die Bühne. Intendant Thomas Daniel Schlee sagte zu den bevorstehenden Kürzungen, er habe mit einer Kürzung durch den Bund zwar gerechnet, aber nicht in diesem „katastrophalen Ausmaß“. Statt 370.000 Euro werden 300.000 Euro an den Carinthischen Sommer ausbezahlt.

Der Grund für die Kürzung war eine Empfehlung des Musikbeirates. In diesem Beirat sitzt auch der Kärntner Komponist Bruno Strobl. Er komponierte für den Carinthischen Sommer 2012 eine Kirchenoper - jenes Markenzeichen des Festivals, das es heuer aus Budgetgründen erstmals nicht mehr geben wird.

„Zu wenig zeitgenössische Musik“

Grund für den Musikbeirat, die Kürzung zu empfehlen: Es gebe zu wenig zeitgenössische Musik im Programm. Strobl wollte die Entscheidung des sechsköpfigen Gremiums öffentlich nicht kommentieren. Man spreche nur Empfehlungen aus, die Entscheidungen würden von der Politik gefällt. Für Intendant Schlee ist klar, dass der CS mit diesem Loch im Budget 2014 in ernsthaften Schwierigkeiten ist: „Durch die Kürzung sind wir unter einer Grenze gelandet, wo ich diese eineinhalb Monate nicht mehr mit ausreichend Programm füllen kann.“

Waldner will Festival erhalten

Das Budget des Carinthischen Sommers beträgt 1,6 Millionen Euro. 800.000 Euro kommen aus öffentlichen Mitteln. Rund 424.000 Euro vom Land - zumindest sieht das der mit der Vorgängerregierung abgeschlossene Dreijahres-Vertrag auch für 2014 so vor. Für den jetzigen Kulturlandesrat Wolfgang Waldner (ÖVP) steht ein Aus des Festivals nicht zur Debatte: „Der Carinthische Sommer ist ein Aushängeschild der Kärntner Kultur. Und ich kann Ihnen garantieren, solange ich Kulturreferent bin und wir in dieser Regierungskonstellation sind, werden wir alles tun, um den Carinthischen Sommer ebenso zu erhalten, wie den Bachmannpreis.“

Gespräche mit Kulturministerin im Herbst

Mehr Geld soll es heuer nicht geben, so Waldner, im Herbst werden aber Gespräche zwischen dem Land Kärnten und dem Bundesministerium zur Zukunft des Carinthischen Sommers folgen.

Links: