„Heimatherbst“ wird entpolitisiert

Der Kärntner „Heimatherbst“ soll unter dem Titel „Kultur Herbst Kärnten“ qualitativ aufgewertet werden, sagt Kulturreferent Wolfgang Waldner (ÖVP). Mit Eventpolitik und politischer Vereinnahmung von Brauchtum und Kultur müsse Schluss sein.

Der „Heimatherbst“, eingeführt von der letzten Regierung, fasste unter anderem bestehende Veranstaltungen unter einer neuen Marke zusammen. 2012 wurden 120 Veranstaltungen durchgeführt. In den vergangenen Jahren sei die traditionelle Kultur in Kärnten mehrfach politisch vereinnahmt worden, über Jahre habe eine Instrumentalisierung der Volkskultur stattgefunden, so Waldner am Mittwoch.

Gerade die Inszenierung rund um den Heimatherbst sei ein Negativ-Beispiele, wie Brauchtum politisch vereinnahmt wurde, so Waldner. Der größte Teil der Kosten – nahezu 500.000 Euro - verschlangen laut Waldner die Marketingaktivtäten des damaligen Kulturreferenten Harald Dobernig (vormals FPK). Das habe die von ihm angeordnete Prüfung der Volkskulturabteilung ergeben.

Waldner: Von Event- zu Kulturpolitik

Kärnten müsse künftig „nicht nur wegen des Diktats der leeren Kassen“ weg von der kurzfristigen Eventpolitik und weg von reinen Folklore-Veranstaltungen hin zu einer modernen Kulturpolitik. Unter dem neuen Titel „Kultur Herbst Kärnten“ solle künftig authentisches Brauchtum gelebt werden. Damit will Waldner einer Polarisierung des Kulturbegriffs entgegenwirken. Wichtig sei es auch, Kärntens Kultur mit dem Tourismus zu vernetzen.

Qualitätskriterien werden vorgegeben

Mit dem „Kultur Herbst Kärnten 2013“, heuer vom 25. August bis zum 13. Oktober, wolle man Traditionen und Regionalität vermitteln, aber auch die Vernetzung mit der zeitgenössischen Kunst soll forciert werden. Mit verbindlichen Qualitätskriterien sollen die Veranstaltungen aufgewertet werden.

Künftig werde maximal eine Veranstaltung beziehungsweise eine Schwerpunktwoche pro Gemeinde in das Programm aufgenommen, Speisen und Getränke müssen nachweislich aus der betreffenden Region stammen, Voraussetzung sei auch die Teilnahme örtlicher Kulturvereine, Wirte und Bauern. Die Bewerbungen aus den Gemeinden werden von einer Jury bewertet.

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