Hitzewelle legte Zugsverkehr lahm
Mittwochnachmittag klingelten bei Dutzenden Eltern im Gailtal die Telefone: Kinder riefen an, um abgeholt zu werden. Der Schülerzug fiel aus. Auch Hemma Lipicer aus Kötschach musste nach Hermagor fahren um ihre Söhne abzuholen. „Die Söhne riefen mich nach der Schule an, um abgeholt zu werden, nachdem sie zwei Stunden in Hermagor gewartet hatten, um nach Kötschach zu kommen. Ihnen wurde gesagt, dass der Schaffner stehen geblieben sei. Ich musste nach Hermagor fahren um die Kinder zu holen, das war vielfach der Fall."
ÖBB: Weichen wegen Hitze ausgefallen
Schon tags zuvor hatte die Klimaanlage im Zug nicht funktioniert, ein Lehrer soll deshalb den Zugsführer angezeigt haben. Ob das auch der Grund für den Totalausfall war, Christoph Posch von den ÖBB: „Aufgrund der großen Hitze sind Weichen ausgefallen. Davon war auch die Gailtalbahn betroffen. Ein Regionalzug in Richtung Kötschach-Mauthen musste in Arnoldstein angehalten werden, zu allem Überfluss fiel auch die Klimaeinlage aus. Eine schlimme Situation bei diesen Temperaturen, wir entschuldigen uns bei den Fahrgästen. Es wurde ein Schienenersatzverkehr organisiert, der dann für zwei Züge eingesetzt worden ist.“
Klimanlagen nicht händisch abzuschalten
Offenbar klappte auch bei der Kommunikation so einiges nicht. Es hieß nämlich, der Zugsführer hätte schon tags zuvor die Klimaanlage nicht eingeschaltet. Dazu sagte Posch: „Die Klimaanlagen werden bei den Fahrzeugen automatisch aktiviert und werden auch nicht händisch abgestellt – schon gar nicht bei diesen Temperaturen. Während der Fahrt können natürlich technische Gebrechen auftreten. Wir versuchen die Klimaanlagen so in Schuss zu halten, dass sie uns auch bei großer Hitze nicht vom Netz gehen."
Von einer Anzeige gegen den Zugsführer sei bei den ÖBB nichts bekannt, dieser Hinweise würde jedoch untersucht werden. Die ÖBB versuchen, ihre Fahrgäste bei Laue zu halten und verteilen den ganzen Sommer lang an besonders heißen Tagen gratis Getränke an größeren Bahnhöfen.