Konzern baut Logistikzentrum
2007 trat die Bürgerinitiative Villach-Federaun massiv gegen Baumaßnahmen in dem naturnahen Gebiet nördlich der Autobahn und des Verschiebebahnhofs Fürnitz auf. Unter anderem hätte vor Jahren dort die „Putzi-Arena“ vom damaligen SEZ-Chef Egon Putzi entstehen sollen (SEZ ist heute LAM Research in Villach).
ORF/Petra Haas
Geplant war eine riesige Freizeitanlage mit Fußballstadion, wurde aber unter anderem wegen Naturschutzbedenken nicht gebaut. Außerdem hätte die Anlage laut Egon Putzi nach der Bauentscheidung für das Stadion Klagenfurt keinen Sinn mehr gemacht. Auch ein Thermenprojekt scheiterte, das 2008 von einem Thermenbetreiber aus Bayern präsentiert wurde. Danach hörte man nichts mehr davon. Auch um die Gegner der Projekte wurde es still, da Proteste bei der EU nicht gehört wurden.
In Bauland umgewidmet
Das Gebiet, in dem seltene Vogelarten wie der Uhu leben, wurde schon vor Jahren zum Teil zu Industrie-Bauland umgewidmet. Sechs Hektar von rund 21 Hektar sind Bauland. Der Rest soll demnächst umgewidmet werden, sagte der Villacher Bürgermeister Helmut Manzenreiter (SPÖ). SPÖ, ÖVP und die FPK im Villacher Gemeinderat sind sich einig, dass unter Auflagen auf dem Grundstück gebaut werden könne. Allerdings unter den strengsten Umweltauflagen, die es in Kärnten gebe, sagte Manzenreiter. Er wolle sich nicht rechtfertigen müssen, nur weil Arbeitsplätze geschaffen würden.
Die zwei Grünen Gemeinderäte enthielten sich der Stimme. Sie kritisierten, dass die Investoren noch keine fertigen Pläne vorgelegt hätten. Für sie sei das eine Hau-Ruck-Aktion, bei der die Bürger nicht miteinbezogen worden seien.
NIT Finance Group kauft Gründe
Ein holländischer Konzern mit Wurzeln in China kauft nun die Gründe. Die NIT Finance Group will ein Logistikzentrum mit Lagerhallen und Produktionsbetrieben am Rand des streng geschützten Naturschutzgebietes Schütt zwischen Dobratsch und Gail errichten, als Anbindung an die nordadriatischen Häfen. Die Betriebsstätten müssten allerdings eingehaust und teilweise auch begrünt werden, sagte Manzenreiter.
Er will die Pläne Mitte Juni den Verantwortlichen im Land Kärnten vorstellen, danach soll der Rest des Grundstücks zu Bauland umgewidmet werden. Die Stadt Villach behalte sich aber ein Rückkaufrecht vor. Wenn die Käufer nicht binnen zehn Jahren investieren oder das Grundstück nicht wie vorgeschrieben nutzen, könne die Stadt die Gründe zurückkaufen. Manzenreiter spricht von einem guten Geschäft für Villach: Die Stadt habe das Grundstück im Jahr 2008 um 17 Euro pro Quadratmeter gekauft, die Investoren bezahlen 60 Euro.