Adeg-Lager: Mitarbeiter müssen pendeln

Bis Mitte November werden vom Adeg-Zentrallager in Spittal/Drau noch Auslieferungen vorgenommen, dann wird der Standort aufgelassen. Von 75 Mitarbeitern haben sich bisher acht dafür entschieden, am Standort St. Veit zu arbeiten - immerhin 100 Kilometer Fahrt in eine Richtung.

Anfang Mai war bekannt geworden, dass Rewe das Adeg-Zentral-Auslieferungslager in Spittal an der Drau mit Ende des Jahres schließen wird. Der Standort fällt einem neuen Gesamt-Logistikkonzept zum Opfer. Von der Schließung betroffen sind insgesamt 75, zum Teil langjährige Mitarbeiter.

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Für Mitarbeiter heißt es: „Was nun?“

Nach der Bekanntgabe der Schließung stellt sich für die Mitarbeiter, von denen keiner dem ORF ein Interview geben durfte, die Frage: Was nun? Denn Ersatzarbeitsplätze in der Region gibt es kaum, die von REWE angebotenen Alternative, an anderen Standorte zu arbeiten, macht die Arbeiter zu Pendlern.

Andreas Bayer, Geschäftsführer von „Rewe Lager & Transport": Wir bemühen uns sehr, die bestehenden Arbeitsplätze so gut wie möglich zu integrieren. Es gab auch schon Gespräche, wonach Lkw-Fahrer in das schnellere Lager nach St. Veit verlagert werden können. Es gibt auch das Angebot für Mitarbeiter, im neuen Zentrallager Ohlsdorf als Kommissionier oder Staplerfahrer zu arbeiten“.

Pendler-Dasein mit hohen Unkosten verbunden

Von den 75 Mitarbeitern haben sich bis jetzt acht für den Standort St. Veit entschieden, wobei die meisten im Raum Spittal leben. Die tägliche Fahrt nach St. Veit - immerhin knapp 100 Kilometer in eine Richtung - ist mit hohen Unkosten verbunden. Vor vier Jahren wurde im Zuge der Adeg-Übernahme auch ein Sozialplan erstellt. Dieser wurde nun verlängert. Die Mitarbeiter, die diesen annehmen, erhalten neben der gesetzlichen Abfertigung noch eine Sonderzahlung.

Für die 55 ADEG-Standorte in Kärnten ändert sich durch die Schließung des Lagers kaum etwas. Sie erhalten künftig den Großteil ihrer Produkte aus dem neuen Zentrallager Ohlsdorf in Oberösterreich.

Adeg-Genossenschaft: sind wieder wettbewerbsfähig

Anton Kovsca, Obmann der Adeg-Genossenschaft: „Jede Struktur, die man kennt und die dann wegfällt, tut einem irgendwie weh. Es ist aber so, dass wenn etwas Neues kommt, es meistens nicht schlechter, sondern besser als das alte ist. Das war für uns als Adeg-Kaufleute etwas ganz wichtiges: durch die Integration in den Rewe-Konzern wurde Adeg wieder wettbewerbsfähig".

Die ersten Mitarbeiter des Zentrallagers müssen im Spätsommer gehen. Der letzte Lkw wird voraussichtlich Mitte November beladen. Was dann mit dem Areal passiert, ist noch unklar. Rewe sieht sich bereits nach Kauf- oder Mietinteressenten um.

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