Skigebiete mit Saison zufrieden

Die Kärntner Skigebiete und Liftbetreiber ziehen eine positive Bilanz über die vergangene Wintersaison. Nahezu überall wird sich ein Plus gegenüber dem Vorjahr ausgehen. Eine Rekordsaison war es aber nicht, denn trotz Schneemassen war das Wetter zu schlecht.

Über Schneemangel konnte sich heuer niemand beschweren, doch zum Skifahren gehört für viele auch strahlender Sonnenschein. Das oft schlechte Wetter verhinderte daher heuer einen Rekordwinter, zeigte sich Wolfgang Löscher, der Sprecher der Seilbahnbetreiber, überzeugt: „Schnee war in Hülle und Fülle, die Witterung war aber so schlecht, dass es jeden Tag geschneit hat oder es war Nebel. Die Gäste konnten das Angebot daher nicht so nutzen.“

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Plus von bis zu 15 Prozent

Was die Kosten für die Betreiber betrifft, so ersparte man sich zwar bei der Beschneiung Einiges, wegen der starken Schneefälle floss das Geld aber gleich wieder in die Pistenpräparierung, so Löscher: „Kostenmäßig gab es nicht soviel aus, aber der Winter ist im Vergleich zum Vorjahr sicher um bis zu 15 Prozent besser gewesen.“

Obwohl auch jetzt noch genügend Schnee auf den Pisten liegt, haben die meisten Schigebiete den Liftbetrieb mittlerweile eingestellt. Vor allem für die kleinen rechnet sich der Betrieb kaum noch.

Kleiner Skigebiete kämpfen weiter

Das bestätigte der Geschäftsführer der Petzen-Bergbahnen, Alfred Pajancic, gegenüber dem ORF: „Wir sind sehr tagesgastabhängig und haben in der Vergangenheit, wo die Karwoche auch früh war, geöffnet gehabt, aber der Erfolg war nicht kostendeckend.“ Die Petzen kann sich heuer über ein Plus von 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr freuen. Trotzdem ist die Zukunft unsicher. Die Förderung des Landes läuft nur noch bis 2014.

Die Bergbahnen schreiben auch heuer rote Zahlen, kolportiert wird ein Abgang von 400.000 Euro. Dieser wird vom Steuerzahler abgefangen. Das Land Kärnten hatte unter der vorigen Regierung 950.000 Euro für mehrere Jahre locker gemacht.

Friedrich Morri, der Geschäftsführer der Tourismusholding des Landes, sagt, dass ein Winterbetrieb auf der Petzen immer Verluste mit sich bringen werde. Dies sei teilweise auf die Wirtschaftskrisen im Osten zurückzuführen. „Nach 2008 gab es immer wieder viele ungarische Gäste. Mittlerweile ist das leider fast zur Gänze ausgeblieben.“

Wiedereröffnung von Hotel Petzenkönig geplatzt

Die Schließung des Hotel Petzenkönig sei ein harter Schlag gewesen. Aus der geplanten Neueröffnung durch einen slowenischen Immobilieninvestor sei nichts geworden.

„Vermutlich ist er auch aufgrund der Wirtschaftskrise ein wenig ins Trudeln gekommen. Wir haben schon seit mehr als einem Jahr keinen Kontakt mehr. Wir haben mehrmals versucht, aktiv auf die Familie zuzugehen, aber es ist uns leider nicht gelungen“, so Morri.

Petzen: Sommerangebot soll erweitert werden

Derzeit sucht die Tourismusholding gemeinsam mit Südkärntner Touristikern und den Petzen-Bergbahnen nach Konzepten für die Zukunft. Das Sommerangebot soll ausgebaut werden. Ein Mountainbike-Park ist mit EU-Hilfe beriets finanziert.

Ob es auch nach 2015 Landesgeld für die Petzenlifte gibt, muss die neue Regierung entscheiden. Morri: „Meiner Meinung nach ist das nicht in Ordnung. Dann würden auch andere Schigebiete kommen und um einen Ausgleich bitten, weil sie ja auch Abgänge haben. Das wird nicht möglich sein.“

Auf jeden Fall müssten die Petzenlifte künftig Kosten sparen, sagt Morri. Möglich sei ein Teilbetrieb der Lifte. Außerdem sei die teure Beschneiung der Talabfahrt zu hinterfragen.

Turrach: Man muss Gästen etwas bieten

Leichter tun sich da die größeren Skigebiete. Auf der Turrach sind noch alle Lifte in Betrieb - auch wenn nicht mehr so viele Gäste kommen, so Fritz Gams von der Turracher Höhe: „Man muss dem Gast was bieten. Die Schneelage ist super, die Leute fahren noch gern. Unter dem Strich geht es sich irgendwie aus.“

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