Elan in Konkurs: 78 Mitarbeiter betroffen

Der Snowboard-Hersteller Elan in Fürnitz bei Villach ist in Konkurs. Noch im Jänner hieß es, das Unternehmen soll verkauft werden. 78 Mitarbeiter und 120 Gläubiger sind betroffen, die Überschuldung beträgt mehr als zwei Mio. Euro.

Laut Informationen des Kreditschutzverband von 1870 (KSV) wurden als Ursache für den am Mittwoch erfolgten Konkursantrag beim Landesgericht Klagenfurt folgende Gründe genannt: Obwohl der Umsatz von 2010 auf 2011 um 5,5 gestiegen war, konnte 2011 kein positives Jahresergebnis erzielt werden. Es gab ein Minus von 1,5 Mio. Euro im Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit, hieß es.

Finanzen

Dass die Firma Elan in Schwierigkeiten ist, war schon länger bekannt. Bereits vor einem Jahr soll das Unternehmen laut Alpenländischem Kreditorenverband bereits vor der Pleite gestanden sein, damals sei noch die Hausbank mit einem Kredit eingesprungen. Laut KSV beträgt das Vermögen der Firma rund 6,5 Mio. Euro, die Schulden rund 8,7 Mio. Euro. Daraus ergibt sich eine Überschuldung von rund 2,2 Mio. Euro.

Weniger Bestellungen

Gründe für diese negative Entwicklung seien laut Elan gestiegene Materialkosten und eine notwendig gewordene Produktionsverschiebung, die zu höheren Personalkosten führte. Das Geschäftsjahr 2012 brachte einen erheblichen Umsatzrückgang von 18,25 Mio. auf ca. 13,75 Mio Euro.

Die Produktion von Snowboards sei ein saisonales Geschäft, in den Sommermonaten gab es einen Finanzierungsbedarf von rund zehn Mio. Euro. Diese Finanzierung wurde in den letzten Jahren in der Regel zum Großteil durch Kreditrahmen abgedeckt, aber auch mittels Factoring und durch die Muttergesellschaft, so die Firma. Außerdem sei ein wichtiger Kunde ausgefallen, der in Folge in Taiwan herstellen ließ, andere Besteller orderten weniger.

Slowenische Elan: Bank ließ Tochterfirma fallen

Nach Ansicht des slowenischen Skihersteller Elan ist die in Konkurs gegangene Kärntner Snowboard-Tochter in Fürnitz zum Konkursantrag gezwungen worden, nachdem die Verhandlungen mit einer lokalen Bank über die Finanzierung der Produktion für das Jahr 2013 erfolglos blieb.

Die Fabrik in Fürnitz hätte laut Elan genügend Aufträge für die nächste Saison, konnte jedoch die von den Kunden geforderte Bankgarantien nicht gewährleisten.

Interessenten für Weiterführung

Wie es mit Elan Fürnitz nach er Insolvenz weitergeht, ist derzeit noch vollkommen offen. Laut Schuldnervertreter Roland Grilc soll es eine Interessentegruppe geben, die am Standort Fürnitz weiterhin Snowboards erzeugen will. Es soll sich dabei um ehemalige Elan-Mitarbeiter handeln, die künftig für diverse Hersteller Snowboards produzieren wollen, allerdings nicht mehr unter dem Namen Elan.

Erste Gespräche zwischen der Gruppe und dem Masseverwalter sollen für Mittwochnachmittag geplant sein. Was das alles für die 78 Elan Mitarbeiter bedeutet, ist noch unklar. Für Donnerstagfrüh wurde eine Belegschaftsversammlung angekündigt, möglicherweise wird bis dahin bekannt sein, ob der Betrieb geschlossen wird oder ob angeblich noch vorhandenen Aufträge abgearbeitet werden.

AK kündigt Unterstützung an

Die Arbeiterkammer kündigte den Mitarbeitern bereits ihre Unterstützung an. Am Donnerstag werden Experten des Insolvenzschutzverbandes für ArbeitnehmerInnen (ISA) die betroffenen Arbeitnehmer bei einer betriebsversammlung beraten und weitere Schritte in die Wege leiten.

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