Jonke-Preis an Roth und Händl vergeben

An die beiden Dramatiker Friederike Roth und Händl Klaus ist am Donnerstag der zweite Gert-Jonke-Preis verliehen worden. Das Preisgeld von 15.000 Euro kommt von der Stadt Klagenfurt und dem Land Kärnten.

Die aus Joachim Lux, Peter Kümmel und Torsten Fischer bestehende Jury wollte sich nicht für einen der beiden Schriftsteller entscheiden. Daher wurde der Gert-Jonke-Preis erstmals an zwei Preisträger vergeben und das Preisgeld in Höhe von 15.000 Euro aufgeteilt.

Roth: Genauigkeit von Jonke gelernt

Vor 30 Jahren wurde Friedrike Roth mit dem Bachmann-Preis ausgezeichnet, später folgten zahlreiche andere Preise. Für die 1948 geborene Schriftstellerin ist der Gert-Jonke-Preis eine ganz besondere Auszeichnung, weil er den Namen Gert Jonkes trägt - eines hochgeschätzten Kollegen und Freundes.

Friederike Roth

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Roth: „Ich habe von Gert Jonke gelernt, man kann eigentlich nie lange genug, genau genug hingucken um alles wirklich ordentlich, sauber, sorgfältig zu beschreiben.“ Diese Beschreibungsgenauigkeit findet sich auch in ihrem umfangreichen Werk wieder.

Händl: Menschen, die der Sprache nicht trauen

Auch der 1969 in Tirol geborene Händl Klaus schätzt das Werk des zu früh verstorbenen Freundes Gert Jonke sehr. Auch hier gibt es eine Verbindung: „Es gibt einen Raum, den wir teilen. Da sind auch die Elfriede Jelinek, der Josef Winkler, Friedericke Mayröcker, Marianne Fritz und andere. Das sind Menschen, die der Sprache nicht trauen und die mit der Sprache als solcher arbeiten.“

Klaus Händel

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Bei der Preisverleihung konnte Händl Klaus nicht dabei sein: Am Donnerstagabend wurde sein Stück „Gabe/Gift“ am Schauspielhaus Köln uraufgeführt.

Der designierte LH Peter Kaiser mit Ingrid Ahrer, Friederike Roth, Vizebgm. Albert Gunzer und LR Wolfgang Waldner

Stadtpresse/Walter Fritz

Der designierte Landeshauptmann Peter Kaiser, Ingrid Ahrer von der Gert Jonke-Gesellschaft, Vizebürgermeister Albert Gunzer, Friederike Roth und Kulturreferent Wolfgang Waldner.

Neugegründet: die Gert Jonke-Gesellschaft

Die neugegründete Jonke-Gesellschaft soll laut Nachlassverwalterin Ingrid Ahrer sicherstellen, dass das Werk Gert Jonkes wissenschaftlich bearbeitet wird und dass es zu einer lebendigen künstlerischen Auseinandersetzung kommt. 2015 wird der 3. Gert-Jonke-Preis in der Sparte Lyrik vergeben.

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