Studie zur Zukunft der Frau in Kärnten

Am 8. März ist Internationaler Frauentag. Frauenreferentin Beate Prettner (SPÖ) stellte am Mittwoch eine Studie zur Zukunft der Frauen in Kärnten vor. Die Grünen fordern eine Aufstockung des Frauenbudgets, bedarfsgerechte Kinderbetreuung und „mehr Frauen an die Spitze“.

Grün-Abgeordnete Barbara Lesjak sieht die größte Problematik in den bestehenden Einkommensunterschieden zwischen Männern und Frauen, in der verstärkten Armutsgefährdung und in der schwierigen Vereinbarkeit zwischen Beruf und Familie, die vor allem Frauen betreffe.

Grüne für verbindliche Quoten in Politik und Wirtschaft

Lesjak: „Eine längerfristige Unterbrechung der Erwerbstätigkeit bedeutet automatisch eine Schlechterstellung am Arbeitsmarkt. Zum Wohle der Familie geben Frauen oft ihre berufliche Zukunft auf oder entscheiden sich für Teilzeitarbeit. Negative Folgen davon: Geringeres Einkommen, geringere soziale Absicherung und eine geringere Pension“, so Lesjak.

Notwendig wären deshalb verbindliche Quoten in Politik und Wirtschaft, sowie ein verbessertes AMS-Angebot für Frauen, um diesen den Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt zu erleichtern. Außerdem ein Rechtsanspruch auf bedarfsgerechte Kinderbetreuung, sowie mehr Kindergarten- und Hortplätze.

SPÖ-Studie zu „Kind und Karriere“

Bei einer SPÖ-Pressekonferenz wurde eine Studie präsentiert, die sich mit der Zukunft der Frauen in Kärnten beschäftigt. Kernthemen sind die Ausweitung der Kinderbetreuung und die Karrierechancen von Frauen in Betrieben. Ein Jahr lang gab es in den Bezirken Diskussionsveranstaltungen. Der Ergebnis sind viele Anregungen und Aufträge für die zukünftige Frauenpolitik und familienpolitische Arbeit der SPÖ.

Bei einem Thema herrschte stets Einigkeit über die Bezirksgrenzen hinweg: Es sei notwendig, das heimische Kinderbetreuungssystem zu verbessern - vor allem in Hinblick auf Wohnortnähe und Öffnungszeiten, damit die Vereinbarkeit von Familie und Beruf tatsächlich geschaffen werden kann.

Mehr Chancen für Frauen in Betrieben

Deshalb wird es laut Prettner folgende Forderungen im Regierungsprogramm geben: „Für mich ist das jetzt Auftrag, in die Regierungsverhandlungen zu gehen mit den Maßnahmen, die hier erarbeitet wurden. Es gibt Themen auch im Bildungssektor, Ganztagesschulen sind hier ein wesentliches Thema, Vollzeitbeschäftigung fördern und auch die Betriebe in die Pflicht nehmen, um Frauenförderung im Beruf erlebbar zu machen. Das heißt, einerseits die Vereinbarkeit zu ermöglichen, Kinderbetreuung zu bieten, die Frauenquote in Betrieben zu heben und die Ausbildungsmöglichkeiten und Karrierechancen von Frauen in den Betrieben zu fördern.“

Neuer Preis: „Femme 2013“

Es wurde auch eine neue Veranstaltung vorgestellt - die „Nacht der Heldinnen“. Im Rahmen derer soll die „Femme 2013“ gekürt werden. Es geht um drei Kategorien und es sollen ausschließlich jene Frauen geehrt werden, die sich in ihrem Beruf für andere Frauen stark machen. Im Unterschied zur EVA geht es hier nicht um ehrenamtliche Tätigkeiten. Die „Femme 2013“, die auch vom ORF Kärnten unterstützt wird, findet am 15. März statt.

ÖGB: Pflegefreistellung als Gesetz

Die ÖGB Frauen forderten am Donnerstag, dass die Novelle zum neuen Pflegefreistellungsgesetz endlich in das Landesgesetz übernommen wird. Dann könnten auch Bundes- und Landesbedienstete von dieser Novelle profitieren. Die Ausweitung der Pflegefreistellung sei ein wichtiger Schritt zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie, sagte Waltraud Rohrer, die Landesfrauenvorsitzende des ÖGB. Zum Beispiel können durch die Gesetzesnovelle nun auch Elternteile, die mit ihrem Kind in keinem gemeinsamen Haushalt leben, einen Pflegeurlaub von einer Woche im Jahr in Anspruch nehmen.

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