Neuschnee: Erhebliche Lawinengefahr

Die ersten Tourengeher und Freerider waren in den vergangen Tagen schon im Gelände. Mit dem Schnee steigt freilich auch die Lawinengefahr. In den Karawanken oder den Hohen Tauern, vor allem in hohen Lagen, gibt es Warnstufe drei der 5-stufigen Gefahrenskala.

Der Wind sei der Baumeister der Lawinen, erklärte Wilfried Ertl vom Kärntner Lawinenwarndienst. Er spricht von gefährlichen Windverfrachtungen.

Schneeschicht hat schwache Verbindung mit Boden

Der starke Wind verbläst derzeit den frischgefallenen Neuschnee. Dieser sammelt sich dann in Rinnen und Mulden. Das sind die Stellen, an denen am leichtesten Lawinen abgehen und an denen die Schneemasse in Bewegung kommen kann.

Das Problem sei auch die derzeit schwache Bindung der unteren Schneeschicht mit dem Boden, sagte Ertl: „Der erste Schnee ist auf den warmen Boden gefallen. In der Folge haben sich kantige Kristalle in der Schneedecke gebildet, die als Gleitfläche dienen. Jetzt besteht die Gefahr, dass das ganze abrutscht, weil diese Triebschneeablagerungen so spröde sind und sehr leicht ausgelöst werden können.“

Erster Vorfall in den Karnischen Alpen

An der derzeitigen Lawinengefahr dürfte sich vorerst nichts ändern. Wilfried Ertl: „Wenn es zu einem weiteren Schmelzvorgang kommt, oder durch die Menge an Schnee, die oben sitzt, die Schicht niedergepresst wird, dann wird die Bindung zum Boden auch etwas günstiger. Das muss man jetzt einfach abwarten.“

Noch hat es in dieser Saison noch keine offiziellen Lawinenunfälle gegeben. Das heißt aber nicht, dass Skitourengeher, zum Beispiel in den Hohen Tauern, nicht schon unter Schnee begraben waren. Ertl: „Mir ist ein Unfall bekannt, der durch diese Schneeverfrachtungen entstanden ist. Da sind die Tourengeher mit so einer Triebschneelawine abgerutscht.“ Passiert nichts und können sich die Skifahrer selbst befreien, wird so ein Unfall selten amtlich. Die wenigsten haben ein Interesse daran, so etwas öffentlich zu machen.

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