Erneuter Protest gegen 110-kV-Leitung

Die Bürgerinitiative gegen die oberirdische 110-kV-Leitung in Maria Gail hat am Donnerstag erneut eine Protestkundgebung abgehalten und fordert weiter die Verlegung eines Erdkabels.

Unterstützt wurden die Protestierendenvon den Kärntner Grünen. Landessprecher Frank Frey forderte, wie auch die Bürerinitiativen, die Verlegung eines Erdkabels, was aber bisher von der KELAG aus Kostengründen abgelehnt wurde. Die KELAG beruft sich dabei außerdem auf die derzeit gültige Rechtslage.

Protest

Grüne

Die Protestkundgebung fand direkt vor dem Gasthaus Moser in Maria Gail statt, wo zur Stunde die Enteignungsverhandlungen laufen. Trotz Regenwetters kamen mehr als 100 Menschen zur Veranstaltung, um gegen die geplanten Enteignungen von 15 Grundbesitzern durch das Land Kärnten zu protestieren. Sie bleiben Eigentümer ihrer Grundstücke, müssten aber die Verlegung der Stromleitung zulassen.

„Umweltpolitischer Wahnsinn“

Frey nahm vor allem Landeshauptmann Dörfler in die Pflicht, der den Bürgerinitiativen vor Wochen noch seine Unterstützung für eine Erdverkabelung zugesagt hat: „Heute hat sich der Landeshauptmann gedrückt. Weit und breit keine Unterstützung der betroffenen Menschen durch den Landeshauptmann. Kein einziger Vertreter der FPK war anwesend, sieht so freiheitliche Bürgernähe aus?“, fragte sich Frey.

Auch er fordert weiterhin eine Erdverkabelung für die 110-kV-Leitung zwischen Fürnitz und Landskron: „Es geht uns um die betroffenen Menschen im Gebiet und um unsere wunderbare Natur. In diese kleinräumige und dicht besiedelte Landschaft eine massive Freileitung zu bauen, ist schlichtweg umweltpolitischer Wahnsinn“, so Frey.

Polit-Diskussion

Kritik kam von der FPK in Richtung Landesrätin Beate Prettner (SPÖ). Prettner würde selbst als Betroffene nun gegen einen Bescheid protestieren, den sie selber erlassen hätte, sagte der Landtagsabgeordnete Roland Zellot.

Die SPÖ konterte: An der Causa 110-kV- Leitung im Raum Villach zeige sich wieder einmal klar der Unterschied zwischen SPÖ und FPK Politik, stellte SPÖ-Landesgeschäftsführer Daniel Fellner fest. „Im Gegensatz zu so manchem FPK-Politiker weiß SPÖ Energielandesrätin Beate Prettner ihre Regierungstätigkeiten sehr wohl von privaten Interessen zu trennen. Aus diesem Grund wurde besagter Bescheid auch von der zuständigen Fachabteilung beim Land Kärnten gefertigt – Prettner legte die Verfahrensabwicklung aufgrund von persönlicher Befangenheit zurück“, wunderte sich Fellner über das offenbar schwindende Erinnerungsvermögen von Zellot.

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