Wirbel um Schulen in Mieger und Gurnitz

Geht es nach der Gemeinde Ebenthal, sollen die zweisprachigen Volksschulen Mieger und Radsberg ab dem Schuljahr 2015/16 geschlossen werden. Nun gehen die Wogen hoch. Die Eltern kämpfen um den Erhalt der Kleinschulen.

Bereits im Vorjahr wurde von der Gemeinde Ebenthal der Aus- und Umbau der Volksschule Gurnitz um knapp vier Mio. Euro beschlossen. Einen Architektenwettbewerb und viele Monate später kam der Bürgermeister von Ebenthal offenbar drauf, dass das Geld nicht reichen könnte und beschloss mit seinen Gemeinderäten die Schließung der zweisprachigen Volksschulen Mieger und Radsberg. Seither gehen die Wogen hoch, die Eltern kämpfen um den Erhalt der Kleinschulen und haben sich mittlerweile auch an die Volksanwaltschaft gewandt - mehr dazu in Volksschulen werden geschlossen.

Wird Mieger ab 2015 gesperrt?

Die Volksschule in Mieger beherbergt 21 Schülerinnen und Schüler. Jeweils zwei Schulstufen werden in einer Klasse gemeinsam unterrichtet. Der Unterricht findet sowohl auf Deutsch als auch auf Slowenisch statt. Geht es nach der Gemeinde Ebenthal, ist damit spätestens zum Schuljahr 2015/2016 Schluss.

Eine Katastrophe, sowohl für die Schüler als auch die Gemeinde Mieger, meinen die Schulleiterin und der Obmann des Elternvereines, Belinda Wriessnegger und Gideon Loudon. „Ich engagiere mich deshalb so für diese Schule, weil es für uns als zugezogene Familie quasi den Anschluss an die Dorfgemeinschaft bringt“, sagte Loudon.

Ähnlich ist die Situation in Radsberg: Für Eltern und Kinder würde ein Schulbesuch in Gurnitz einen Umweg bedeuten und die Volksschule Ebenthal komme nicht in Frage, weil sie nicht zweisprachig ist, sagen viele Eltern. Sie hätten eher zufällig von den Schließungsplänen erfahren und sofort dagegen vor dem Gemeinderat protestiert, bekräftigt auch der Obmann des Elternvereins, Andreas Lampichler.

Volksanwaltschaft am Zug

Die Direktorin der Volksschule Gurnitz sitzt sozusagen zwischen den Stühlen. Denn Michaela Watzke ist auch Direktorin der Schule Radsberg und bedauert die geplante Schließung, andererseits erklärt sie: „Wir kämpfen seit Jahren, dass die Kinder, die hier bei uns teilweise von 7.00 bis 17.00 Uhr betreut werden, ein adäquates Umfeld haben.“

Jetzt ist die Volksanwaltschaft am Zug. Wird es ihr gelingen, die Schließung der Schulen zu verhindern?