Martinz-Verteidigung: Jahrhundertdeal

Der Verkauf der Kärntner Hypo an die BayernLB sei ein „Jahrhundertdeal“ für das Land gewesen. Wie sein Mandant während seiner Aussagen strich auch der Verteidiger von Ex-ÖVP-Obmann Josef Martinz, Alexander Todor-Kostic, die Verdienste des Angeklagten für Kärnten hervor.

Honorare in dieser Höhe seien „üblich“, so der Anwalt, der dem Staatsanwalt jegliche Wirtschaftskompetenz für komplexe Transaktionen absprach. Die Parteispendenaffäre sei natürlich „politisch unappetitlich“, aber nicht strafbar und weit entfernt von dem Tatbestand der Untreue, sagte Todor-Kostic.

„Rechtsstaat funktioniert nicht auf Zuruf“

Der Verteidiger griff wie schon jener von Hans-Jörg Megymorez die Medien an und warf ihnen im Zusammenhang mit diesem Prozess Vorverurteilung vor. Der Rechtsstaat funktioniere aber nicht auf Zuruf, führte er aus. „Lösen Sie sich von den Zurufen“, forderte er von Richter und Schöffen.

Das Geständnis des Steuerberaters Dietrich Birnbacher sei für ihn „lediglich der Versuch, strafmildernde Umstände zu bekommen“. Birnbacher sei nicht Aufdecker und Saubermann, sondern derjenige, der das Geld genommen habe. Er habe alle Beteiligten inklusive Gutachter und Anwälte getäuscht, sagte der Anwalt.

Todor-Kostic: Rauchenden Colt nicht gefunden

Martinz habe keinen Anlass gehabt, dass die von Birnbacher angeführten Leistungen, nicht erbracht worden seien, führte Todor-Kostic aus. Weiters habe sein Mandant auf die Gutachten vertraut, die von der Kärntner Landesholding in Auftrag gegeben worden waren. Martinz habe sich nicht eingemischt und wäre aufgrund seiner Ausbildung auch nicht in der Lage gewesen, hier einzugreifen.

Der Beweis für das große Komplott sei nicht gelungen. „Der rauchende Colt wurde nicht gefunden“, sagte Todor-Kostic. „Ich weiß, man will einen Politiker hängen sehen“, meinte er, aber es gebe keine Beweise dafür. Bei diesem spektakulären Prozess stehe der Rechtsstaat auf dem Prüfstand. Daher plädiere er auf einen Freispruch.

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