Wieder Aufregung um Bettler-Lager

Ein erneutes Bettler-Lager in einem Klagenfurter Abbruchhaus sorgt für Unmut bei Anrainern. Rund 40 Männer, Frauen und auch Kinder haben sich dort regelmäßig aufgehalten. Stadt Klagenfurt und Grundstücksbesitzer sind ratlos.

Schon vor einigen Monaten sorgten die rund 40 Bettler aus Rumänien und der Slowakei für Schlagzeilen, sie hatten sich in einem alten Gebäude in der Völkermarkter Straße einquartiert - unter katastrophalen, hygienischen Umständen. Der Besitzer ließ daraufhin das Gebäude räumen und errichtete einen Sperrzaun. Nun ist die Gruppe nur wenige hundert Meter weiter gewandert, ins nächste leer stehende Gebäude. Früher war dort ein Zeitungsverlag beheimatet.

Bettler Haus außen

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Schon mehrere Feuerwehreinsätze

Auch hier bietet sich wieder dasselbe Bild: Offene Türen, an den Bäumen hängt Wäsche, hinter dem Haus befinden sich Berge von Müll. Beim ORF-Lokalaugenschein war niemand anzutreffen. Laut Anrainern verlassen die Familien zeitig am Morgen das Gebäude und kommen erst am Abend wieder. Sie dürften den ganzen Tag im gesamten Stadtgebiet organisiert betteln.

Bettler Müll

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Die unmittelbaren Nachbarn zeigen sich besorgt - erst Montagabend musste wieder, wie schon mehrfach in der Vergangenheit, die Feuerwehr gerufen werden, da Rauchschwaden aus dem Lagerraum aufstiegen. Die Anrainer üben auch Kritik an der Stadt - diese würde, trotz gegenteiliger Ankündigung, nichts dagegen tun.

Scheider: Grundstücksbesitzer zuständig

Schon damals im Mai, als die Bettler erstmals ein Gebäude besetzten, hatte die Stadt Maßnahmen angekündigt. Nun spielt Klagenfurts Bürgermeister Christian Scheider (FPK) den Ball an den Grundstückseigentümer, einen Wiener Immobilienhändler, weiter. Die Behörde könne von sich aus nicht tätig werden.

Christian Scheider, FPK

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Klagenfurter Bürgermeister Christian Scheider, FPK

Scheider: „Der Eigentümer hat dafür zu sorgen, dass das Gebäude nicht zu Wohnzwecken verwendet wird und hat eine Aufforderung von uns bekommen. Er muss alle offene Zugänge schließen.“

Grundstücksbesitzer Stefan Milanovich sagt, er habe bereits vor einigen Wochen alles absperren lassen, die Bettler seien aber wieder gekommen. Er spricht von einem „Bumerang“-Effekt, das Problem könne man nicht ihm alleine anhängen. Das „Problem“ dürfte aber selbst mit einer Wegweisung nicht behoben sein, die Gruppe würde wohl das nächste leer stehende Objekt aufsuchen, befürchten Anrainer.

Illegale, Bettler, Zelt

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