Mit Softguns auf Kinder geschossen

Mit Softguns haben in Ferlach Freitagnachmittag zwei junge Männer von einem Balkon aus in Richtung spielender Kinder geschossen, verletzt wurde niemand. Die Polizei entdeckte in ihrer Wohnung eine große Anzahl nicht registrierter Waffen und eine Cannabis-Plantage.

Mehrfach schossen die Männer aus Slowenien, 21 und 26 Jahre alt, vom Balkon einer Wohnung in Ferlach aus mit Softguns - täuschend echt aussehenden Druckluftpistolen - in die Richtung von vier spielenden Kindern im Alter von rund zehn Jahren und auf Autos. Laut Polizei wurde dabei niemand verletzt, ein Fahrzeug wurde beschädigt.

Polizei entdeckte „Waffenlager“

Zeugen des Vorfalls alarmierten schließlich die Polizei. Als fünf Beamte dann die Wohnung der Schützen durchsuchten, trafen sie dort auf drei Slowenen im Alter zwischen 20 und 26 Jahren und auf einen 19 Jahre alten Schüler aus Wien sowie auf ein regelrechtes Waffenlager: darunter sechs nicht registrierte Karabinerwaffen samt Munition, sowie mehrere Hieb- und Stichwaffen. Außerdem fand die Polizei eine Cannabis-Indoor-Plantage und diverse Drogen.

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APA/Eggenberger

Die Polizei stellte in der Wohnung mehrere Waffen und Drogen sicher

Betrieben wurde die Drogenanlage vom 19-jährigen Wiener, dem auch die Waffen gehören sollen. Ein 20-jähriger Slowene gab außerdem zu, in den letzten zwei Jahren als Drogenkurier zwischen Slowenien und Ferlach fungiert zu haben.

Polizist: „Kinder waren in Gefahr“

Obwohl die Kinder nicht verletzt worden sind, befanden sie sich in Gefahr, sagt Alfred Fina vom Bezirkspolizeikommando. Ein Treffer mit einem Projektil aus einer Softgun habe zumindest ein Hämatom zur Folge. Je nachdem, wo eine Person getroffen wird, könne es aber schlimmer ausfallen.

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APA/Eggenberger

Vom Balkon im Erdgeschoß aus schossen die Schützen „zum Spaß“ herum

Auf eine Einvernahme der Kinder will die Polizei zunächst verzichten. „Sie sind nicht verletzt, wir wollen sie nicht noch mehr verschrecken.“ Es gebe außerdem genug erwachsene Zeugen, darunter Nachbarn, die wegen des Schusslärms die Polizei gerufen hatten.

„Zum Spaß“ herumgeballert

Gegenüber der Polizei sagten die Männer, sie hätten aus Jux und Tollerei herumgeballert. Die Männer hatten bereits seit Donnerstag in der Wohnung mit Alkohol und Drogen „gefeiert“. Der 20-Jährige hatte Cannabis aus Slowenien mitgebracht.

Die vier Männer wurden je nach Beteiligung wegen Gefährdung der körperlichen Sicherheit bzw. Vergehen nach dem Waffen- und Suchtmittelgesetz angezeigt. Die höchste Strafe dürften aber nicht die beiden Schützen bekommen. Ihrem 20-jähriger Kompagnon aus Slowenien, der mit Cannabis aus seiner Heimat den Grund für die Party lieferte, sich an der Schießerei aber nicht beteiligte, droht nach Einschätzung Finas die höchste Strafe.