„Legionärs“-Kranker in kritischem Zustand

Nach wie vor kritisch ist der Zustand jenes Urlaubers aus Wien, der in einem Hotel am Wörthersee mit Legionellen infiziert wurde. Spätestens am Freitag soll feststehen, ob das Wasser dort wieder keimfrei ist.

Wo sich das Hotel am Wörthersee befindet, in dem es Legionellen-Alarm gegeben hat, wollte am Donnerstag gegenüber dem ORF Kärnten niemand sagen. Panikmache sei hier fehl am Platz, hieß es dazu aus der Landessanitätsdirektion. Am Freitag sollen in dem betroffenen Hotel erneut Wasserproben gezogen werden, um festzustellen, ob das Warmwasser wieder keimfrei ist. Das Dusch- und Badeverbot bleibt solange aufrecht.

Wiener soll ebenfalls infiziert worden sein

Nach dem Kärnten-Aufenthalt des erkrankten Deutschen hatte sich dessen Gesundheitszustand verschlechtert. Er befindet sich in seiner Heimat auf der Intensivstation. Auch ein deutscher Urlauber soll laut der Landessanitätsdirektion in diesem Hotel mit Legionellen infiziert worden sein. Der Mann habe das Krankenhaus aber bereits wieder verlassen.

Chemische Reinigung nötig

Legionellen vermehren sich im warmen Wasser, sind sie einmal wo eingefallen, müssen die Leitungssysteme in dem betreffenden Haus chemisch gereinigt werden. Darüber hinaus muss das Wasser auf über 70 Grad Celsius erhitzt werden, um die Legionellen abzutöten.

Weil jeder Legionellen-Fall meldepflichtig ist, liegen auch die entsprechenden Statistiken vor. Österreichweit erkranken durchschnittlich 90 Menschen pro Jahr an der Legionärskrankheit, so Elisabeth Oberleitner von der Landessanitätsdirektion. In Kärnten seien in den vergangenen Jahren jeweils zwei Erkrankungen gemeldet worden. Im Jahr 2010 sei der Krankheitsverlauf bei einem Patienten so schwer ausgefallen, dass er an den Folgen der Legionelleninfektion gestorben sei.

Hotels und Krankenhäuser als „Quellen“

Vor allem in Hotels und Krankenhäusern treten Legionellen gehäuft auf. So wurde zum Beispiel im Jahr 2010 im Elternkindzentrum des Landeskrankenhauses Klagenfurt Legionellenalarm gegeben. Dort habe es sehr lange gedauert, die Keime in den Griff zu bekommen, es mussten damals Wasserleitungen ausgetauscht werden.

Eine Übertragung der Legionellen von Mensch zu Mensch sei jedenfalls auszuschließen, wie es aus der Landessanitätsdirektion heißt. Dennoch können Legionellen, die durch Einatmen in den Körper gelangen, bei Menschen mit schwachem Immunsystem schwere Krankheitsverläufe hervorrufen.

Weitere Proben

Anfang der nächsten Woche sollen im betroffenen Hotel am Wörthersee weitere Proben entnommen werden. Bis dahin muss das dortige Leitungssystem chemisch gereinigt werden, weil die bisherigen Maßnahmen noch nicht gegriffen haben.

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