Zwei Bergsteiger tot, ein Schwerverletzter

Ein 48 Jahre alter Chirurg aus Klagenfurt und seine 40 Jahre alte Lebensgefährtin sind am Freitag auf dem Hohen Weißenbachspitz nahe des Predilpasses in den Tod gestürzt. In Mallnitz stürzte ein 18-Jähriger Holländer 100 Meter tief ab, er wurde schwer verletzt.

Die Bergretter in Klagenfurt trauern um ein Mitglied: Der tödlich verunglückte Bergsteiger und Arzt war seit vielen Jahren ihr Kamerad. Am Freitag brach der 48 Jahre alte Mann mit seiner 40 Jahre alten Lebensgefährtin zu einer Klettertour auf die Hohe Weissenbachspitze auf.

Beide waren erfahrene Alpinisten, es gab bestes Bergwetter und ein nicht allzu extremes Gelände. Die Weissenbachspitze nahe des Predilpasses gilt als ansprechende, aber nicht schwierige Kletterroute.

Wie es zu dem Unglück kam, lässt sich noch nicht genau sagen. Martin Hofmann, der Ortsstellenleiter der Klagenfurter Bergrettung vermutet, dass der erfahrene Alpinist im Vorstieg den Halt verloren hat. „Es könnte ein Griff oder ein Stein ausgebrochen sein. Andererseits gab es am Freitag eine sehr labile Wetterlage, auch ein Blitzschlag ist denkbar“.

Am Seil mit in die Tiefe gerissen

Der Mann dürfte die angeseilte Frau mit in die Tiefe gerissen haben. Beide stürzten 150 Meter weit ab. Weil die OP-Schwester Freitagabend nicht zum Nachtdienst erschien, schlugen Kollegen Alarm. Sie hatten gewusst, dass ihre Kollegin eine Klettertour unternehmen wollte und alarmierten noch in der Nacht die Polizei. Beim Weissenbachspitz wurde schließlich das Auto gefunden. Italienische Polizisten entdecken Samstagnachmittag vom Hubschrauber aus die Leichen der beiden Bergsteiger.

Bergretter tief betroffen

Der Klagenfurter Chirurg war selbst ein engagierter Bergretter, dementsprechend herrscht bei den Bergrettern tiefe Betroffenheit. Martin Hofmann: „Ich kann nur aus einem persönlichen Empfinden heraus sagen, dass ich fassungslos bin. Wir sind alle absolut bestürzt“.

Die beiden Toten wurden nach einer Suchaktion von einem italienischen Hubschrauber-Team geborgen. Untersuchungen zum konkreten Unfallhergang laufen noch.

Mallnitz: Ungesichert den Höhenweg verlassen

Am Sonntag wollte ein 18-jähriger holländischer Urlauber auf dem Tauernhöhenweg vom Hannoverhaus zur Mindener-Hütte wandern. Im Bereich des Lugg-Thörl in 2.300 Meter Seehöhe verließ er ungesichert den Höhenwanderweg und kam im steilen Gelände zu Sturz. Der 18-Jährige rutschte 100 Meter in die Tiefe und wurde schwer verletzt.
Das Team des Notarzthubschraubers C7 barg den 18-Jährigen und brachte ihn in das Krankenhaus Spittal an der Drau.