Schlechtes Image schadet Wirtschaft

Was sich in Kärnten politisch abspielt, führt zu einem gewaltigen Imageschaden für das Land, der auch wirtschaftlich nicht ohne Folgen bleibt: Hoteliers berichten von Stornierungen und auch die Industrie, Kärntens wichtigster Wirtschaftszweig, hat enorme Probleme.

„Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sich‘s herrlich ungeniert“. Diese Weisheit muss nicht immer stimmen, denn der Ruf Kärntens ist nachhaltig geschädigt und „ungeniert weiterleben“ ist in einer vernetzen Welt gar nicht einfach. Speziell am Sektor Industrie gibt es mittlerweile große Probleme, Kärnten als Wirtschaftsstandort gut zu positionieren, sagt Monika Kircher von Infineon.

Schlechtestes Image aller Bundesländer

Institute wie „Market“ würden dem Wirtschaftsstandort Kärnten das schlechteste Image aller österreichischen Bundesländer bescheinigen. Umgekehrt schaffe die Kärntner Industrie „direkt oder durch Zulieferung“ jeden zweiten Arbeitsplatz im Land und sei für etwa zwei Drittel der Wertschöpfung verantwortlich.

Mit den Kärntner Produkten habe man sich weltweit einen guten Ruf erarbeitet, aber, so Kircher: "Da klafft eine Lücke dazwischen und der Standort Kärnten hat nicht nur ein juridisches, ein moralisch-ethisches, sondern wird, wenn sich nicht rasch etwas ändert, auch ein wirtschaftliches Problem haben. Weil Investoren, die Risiko eingehen an einem Standort, oder Mitarbeiterinnen, die aus aller Welt herkommen, Kärntnerinnen und Kärntner die studieren und zurückkommen, dies nicht tun werden, wenn sie sich nicht auf faire, stabile Rahmenbedingungen verlassen können“.

„Radikaler Neustart“ gegen „tiefe Vertrauenskrise“

Was wäre nun zu tun, um Kärntens ramponierten Ruf wieder zu verbessern? Dazu sagt Monika Kircher: „Ich möchte das ganz klar sagen: in einem Unternehmen, wo solche Vorwürfe der Korruption, der verdeckten Finanzierung und vieles mehr im Raum stehen und zum Teil auch schon Verurteilungen da sind, ist das eine tiefe Vertrauenskrise in Personen und das gesamte Unternehmen. Da hilft nur ein radikaler Neustart und ein klarer Tisch“, sagt Monika Kircher von Infineon.

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