Schlecker: Noch kein Investor in Kärnten

Für die 300 Mitarbeiterinnen der insolventen Drogeriekette Schlecker in Kärnten sind diese Tage besonders belastend. Noch gibt es keinen Investor, der das Filialnetz übernehmen will. Bis Ende des Monats soll feststehen, ob das Unternehmen in dieser Form noch Zukunft hat.

300 Mitarbeiterinnen bangen derzeit um ihren Arbeitsplatz. 100 Filialen gibt es in Kärnten, also in fast jeder Gemeinde eine. Der deutsche Insolvenzverwalter ist noch optimistisch, einen Interessenten für Schlecker Österreich zu finden, Gespräche mit einer Investorengruppe des Unternehmers und ehemaligen Politikers Josef Taus sollen bisher freilich ergebnislos verlaufen sein.

Entscheidung bis Ende Juni erwartet

Bis Ende Juni erwartet man in der Gewerkschaft der Privatangestellten eine Entscheidung über die Zukunft des Unternehmens. Bis dahin sollten Schlecker-Mitarbeiterinnen keine Vertragsänderungen unterschreiben, sagte ÖGB-Sekretär Günther Granegger. Arbeitsvertragsänderungen könnten dazu führen, dass die Abfertigungsansprüche von älteren Mitarbeiterinnen geringer ausfallen und sie so bei darauf folgenden Kündigungen doppelt zum Handkuss kämen.

Gemeinsam mit der Arbeiterkammer bereite sich die Gewerkschaft jetzt auf den Tag-X vor, sagte Granegger: „Man bekommt vage Informationen, dass in einer Gemeinde ein Schleckermarkt zu gesperrt wird, aus einer anderen Filiale werden Mitarbeiter in anderen Filialen versetzt. Wir bitten darum, mit uns Verbindung auf zu nehmen, damit wir eine klare Linie fahren können. Jetzt müssen wir einmal abwarten, was der Firmenanwalt oder später eventuell ein Masseverwalter macht. Wir hoffen jetzt alle, dass sich für den Großteil der Filialen noch jemand findet. Aber man muss abwarten, es steht in de Sternen.“

Beratungsangebote in allen Bezirken werden vorbereitet. Gleichzeitig werden für den Fall des Falles die Fühler ausgestreckt, um Partner für eine Insolvenzstiftung zu finden. Eine Unterbringung von Schlecker-Mitarbeiterinnen im Konkursfall könnte österreichweit allerdings leichter sein als würde ein einziger großer Standort pleite gehen, sagen Arbeitsmarkt-Experten. Im Falle von Schlecker würde sich das Problem auf alle Regionen gleichermaßen verteilen.